Im China der 1920er Jahre wird die junge Studentin Songlian die vierte Ehefrau des reichen Herrn Chen. Auf seinem prächtigen Anwesen herrschen strenge Hierarchien und erbarmungslose Rivalitäten. Mit einer vorgetäuschten Schwangerschaft kann Songlian die Gunst ihres Mannes gewinnen. Aber ihr Sturz ist tief, als die Täuschung offenbar wird.
«Bis zur sogenannten ‹Fünften Generation› chinesischer Regisseure in den achtziger Jahren assoziierte man chinesisches Kino hauptsächlich mit Propagandafilmen. Doch China machte bereits früher grossartige Filme, viel früher als man meint – und obwohl Cheng Kaige, Zhang Yimou und andere Filmemacher dieser Generation nach der Kulturrevolution einen Neustart zu machen schienen, war der Einfluss vorangegangener Generationen gross. Kein chinesischer Film machte im Westen mehr Furore als Raise the Red Lantern. (…) Ein wunderbar strukturiertes, prächtig bebildertes und glänzend besetztes Werk, dessen Hauptdarstellerin einen von Anfang an in ihren Bann zieht, – vielleicht Yimous eindrücklichstes.» (Derek Malcolm, The Guardian, 30.3.2000)
«Obwohl die Geschichte im vorrevolutionären China spielt, war die Darstellung eines repressiven Machtapparats und seiner inhumanen Auswirkungen den heutigen Machthabern in China offenbar wegen naheliegender Vergleiche mit der Situation nach dem Tienanmen-Massaker von 1989 so unangenehm, dass der Film in seinem Ursprungsland für lange Zeit verboten blieb.» (Arte, 22.4.2004)
Raise the Red Lantern gewann 1991 den Silbernen Löwen beim Filmfestival in Venedig.

Drehbuch: Zhen Ni, nach einem Roman von Tong Su
Kamera: Zhao Fei, Yang Lun
Musik: Zhao Jiping, Naoki Tachikawa
Schnitt: Du Yuan

Mit: Gong Li (Songlian, die vierte Ehefrau), He Saifei (Meishan, die dritte Ehefrau), Cao Cuifen (Zhuoyan, die zweite Ehefrau), Ma Jingwu (Meister Chen), Qi Zhao (Haushälter), Lin Kong (Yan'er, Songlians junge Dienerin), Jin Shuyuan (Yuru, die erste Ehefrau), Ding Weimin (Songlians Mutter), Cao Zhengyin (Songlians alter Diener), Cui Zhihgang (Dr. Gao), Xiao Chu (Feipu, Chens ältester Sohn)

125 Min., Farbe, 35 mm, Chin/d/f