Über zwanzig Adaptationen gibt es inzwischen allein fürs Kino von der wohl – neben der biblischen – berühmtesten Weihnachtsgeschichte. Richard Neames Version von 1970 präsentiert «A Christmas Carol» als Filmmusical, mit einem hervorragenden Albert Finney, der, damals 34-jährig, die Titelfigur Scrooge sowohl als alten wie als jungen Mann überzeugend spielt.
Der Geizkragen Ebenezer Scrooge hasst die Menschen und insbesondere Weihnachten. Doch an diesem Heiligabend wird er vom Geist seines vor einem Jahr verstorbenen Geschäftspartners besucht, der drei weitere Gespenster ankündigt: die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Sie erscheinen Scrooge nacheinander, um ihm seine Herzlosigkeit vorzuführen und ihn vor den Konsequenzen zu warnen.
«In Scrooge entsteht jene selige Märchenwelt, die aus längst vergangenen Tagen neu erwacht und alle einlullt in eine Welt voll freudigen Staunens (…). Ein bisschen unecht, ein bisschen flittrig, so wie der Schmuck am Weihnachtsbaum, aber schön trotzdem.» (Walter Lüthi, Zoom 24, 16.12.1971)

Drehbuch: Leslie Bricusse, nach der Erzählung «A Christmas Carol» von Charles Dickens
Kamera: Oswald Morris
Musik: Leslie Bricusse
Schnitt: Peter Weatherley

Mit: Albert Finney (Ebenezer Scrooge), Alec Guinness (Jacob Marleys Geist), Edith Evans (der Geist der vergangenen Weihnacht), Kenneth More (der Geist der gegenwärtigen Weihnacht), Paddy Stone (der Geist der zukünftigen Weihnacht), Laurence Naismith (Mr. Fezziwig), Suzanne Neve (Isabel Fezziwig), Michael Medwin (Neffe Harry), David Collings (Bob Cratchit), Frances Cuka (Ethel Cratchit), Anton Rodgers (Tom Jenkins), Richard Beaumont (Tiny Tim)

113 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f