Maradona hat die Fussballwelt verzaubert: Er tanzte sich durch die gegnerischen Verteidigungsreihen, holte 1986 mit der «Hand Gottes» für Argentinien den Weltmeisterpokal und für Neapel den nationalen Titel. Doch er, der auf dem Rasen jedes Hindernis umdribbelte, stolperte auf dem Weg von den Arenen in den Alltag – und kam zu Fall.
«Kusturica versucht mit seinem Film eine ziemlich wahnwitzige Umarmung seines Helden. Er vermischt das Leben des Ballkünstlers Maradona auf brachiale Art mit dem des Kinokünstlers Kusturica, schneidet plötzlich Szenen aus Kusturica-Filmen wie Papa auf Dienstreise und Chat noir, chat blanc mitten in Erzählungen aus Maradonas Leben. (…) Grandios aber ist Maradona by Kusturica vielleicht gerade wegen des zur Schau gestellten Wahnwitzes, wegen der wilden politischen Attacken etwa auf Prinz Charles und George Bush, wegen der zornigen Mafia-Vorwürfe, die Maradona gegen die FIFA erhebt. Hier sieht man zwei Helden des Showgeschäfts, zwei Götterlieblinge, die das Gefühl verbindet, dass sich eine Welt, von der sie einst bejubelt wurden, gegen sie verschworen hat. Nun zeigen sie ihre Wunden und werden vom Publikum dafür geliebt.» (Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 21.5.2008)
Drehbuch: Emir Kusturica
Kamera: Rolo Pulpeiro
Musik: Stribor Kusturica
Schnitt: Svetolik Mika Zajc
Mit: Diego Armando Maradona, Manu Chao, Emir Kusturica, Lucas Fuica
97 Min., Farbe, 35 mm, OV/d