Ein Gouverneur wird wegen seines liberalen Denkens ins Exil geschickt, seine Frau muss für sich und ihre beiden Kinder eine neue Heimat suchen – doch die Familie wird auseinandergerissen und die Kinder landen beim Landvogt Sansho, der Hunderte von Sklaven hält und sie alle wie Dreck behandelt.
«Mizoguchi beachtet die Kompositionsgesetze des klassischen Kinos sehr genau: Bewegung nach links suggeriert auf zeitliche Rückwärtsbewegung hin, nach rechts vorwärts, aufwärts ist hoffnungsvoll, abwärts unheilvoll. (…) Die Figuren wirken stets so, als wären sie äusserst sorgfältig innerhalb des Bildes arrangiert – doch Mizoguchi soll seinen Schauspielern nie vorgegeben haben, wie sie sich bewegen oder wo sie stehen sollten. Stattdessen liess er sie das gewünschte Resultat wissen, worauf sie selbst entschieden, wie sie sich bewegen wollten. (…) Sansho ist der persönlichste Film des Regisseurs, der selbst in grosser Armut aufgewachsen war und zusehen musste, wie seine Schwester verkauft und die Mutter vom Vater misshandelt wurde. (…) Ein Filmkritiker des ‹New Yorker› gestand, dass er Sansho nur einmal gesehen habe und dass er aus dem Film als gebrochener Mann herausgekommen sei – aber gleichzeitig überzeugt davon, dass er in seinem Leben nie etwas Besseres gesehen habe.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 20.10.2007)
Drehbuch: Yoshikata Yoda, Fuji Yahiro, nach der Kurzgeschichte von Ogai Mori
Kamera: Kazuo Miyagawa
Musik: Fumio Hayasaka, Tamekichi Mochizuki, Kanehichi Odera
Schnitt: Mitsuzo Miyata
Mit: Kinuyo Tanaka (Tamaki, die Mutter / Nakagimi), Yoshiaki Hanayagi (Zushio, der Sohn / Mutsu-Waka), Kyoko Kagawa (Anju, die Tochter / Shinobu), Eitaro Shindo (Sansho, der Landvogt), Akitake Kono (Taro, Sanshos Sohn), Masao Shimizu (Masauji Taira, Gouverneur von Mutsu), Ken Mitsuda (Premierminister Fujiwara), Masahiko Kato (Zushio als Kind), Keiko Enami (Anju als Kind), Kazukimi Okuni (Norimura), Noriko Tachibana (Namiji, alter Sklave)
124 Min., sw, Digital HD, Jap/d