David O. Selznicks Verfilmung von Margaret Mitchells tausendseitigem Wälzer über Leben und Lieben einer verwöhnten jungen Südstaatlerin, der vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkrieges durch eine Reihe schwerer Enttäuschungen der Kopf zurechtgerückt wird, war für Jahrzehnte die Hollywood-Produktion der absoluten Superlative und fasziniert bis heute nicht bloss als Kolportagegeschichte und Monumentalkitsch, sondern genauso als Charakter- und höchst unterhaltsame Gesellschaftsstudie. Nebst drei Regisseuren verschliss der Film drei Kameraleute, darunter Lee Garmes, der später für Selznick den Technicolor-Exzess Duel in the Sun drehte, sich mit dem allmächtigen Produzenten in diesem Fall aber über die Farbgestaltung nicht einig wurde: Garmes wollte zarte, Selznick intensive, die dramatische Wirkung verstärkende Farben. Für die legendären Szenen des brennenden Atlanta, in dessen Licht sich Selznick angeblich erst für Janet Leigh als Hauptdarstellerin entschied, sollen sämtliche sieben damals bei Technicolor verfügbaren Kameras angemietet worden sein. (afu)
Restaurierte Fassung
Drehbuch: Sidney Howard, Oliver H.P. Garrett (ungenannt), Ben Hecht (ungenannt) u. a., nach dem Roman von Margaret Mitchell
Kamera: Ernest Haller
Musik: Max Steiner
Schnitt: Hal C. Kern, James E. Newcom
Mit: Vivien Leigh (Scarlett O'Hara), Clark Gable (Rhett Butler), Olivia de Havilland (Melanie Hamilton), Leslie Howard (Ashley Wilkes), Hattie McDaniel (Mammy), Barbara O'Neil (Ellen O'Hara), Thomas Mitchell (Gerald O'Hara), Laura Hope Crews (Tante «Pittypat» Hamilton), Harry Davenport (Dr. Meade), Ona Munson (Belle Watling), Victor Jory (Jonas Wilkerson), Jane Darwell (Dolly Merriwether)
230 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f