Eine junge Waise gerät nach der Flucht aus dem Erziehungsheim in eine Pariser Schule für Taschendiebe. Als sie ihr Handwerk ausgerechnet an einem Botschafter erprobt und ertappt wird, nutzt dieser ihre Künste, um an ein kompromittierendes Foto seiner Frau und ihres mutmasslichen Liebhabers heranzukommen. Die Taschen- wird dabei zur Herzensdiebin.
Battement de cœur war der vierte von acht Filmen, die Henri Decoin mit seiner damaligen Ehefrau Danielle Darrieux drehte.
«Bei seiner Premiere im Februar 1940 war der Film ein grosser Erfolg, der unter der Nazi-Besatzung anhielt: Das Publikum brauchte Unterhaltung. Danielle Darrieux, erst 22 Jahre alt, konnte hier ihren ganzen Charme, ihre Phantasie und ihre Jugend ausspielen. (…) Die Bedeutung des Films liegt aber auch im Stil Decoins, der sich hier die Formel der florierenden amerikanischen Vorkriegs-Komödie aneignete: Eine aberwitzige Vorgabe führt zu einem amourösen Missverständnis, das sich nach jeder Menge Komplikationen glücklich löst. Die Inszenierung ist quicklebendig und erfinderisch, die Handlung nimmt dauernd neue Wendungen, und die Dialoge von Michel Duran zünden wie Raketen.» (Jacques Siclier, Télérama, 28.5.2003)
«Auf die Gefahr hin, einige bequeme Vorurteile umzustossen, muss man zugeben, was offensichtlich ist: Die Tradition des ‹kommerziellen› französischen Films ist enorm reich und darüber hinaus sehr unterhaltsam. Ein Filmemacher wie Henri Decoin hat zwei bis drei Filme hervorgebracht, die 90% dessen übertreffen, was George Cukor – und ich wähle bewusst einen Filmemacher, den ich bewundere – in der Vorkriegszeit gedreht hat. (...) Battement de cœur ist sein Meisterwerk.» (Bertrand Tavernier, in: Positif, Juni 1970)

Drehbuch: Jean Willème, Max Colpet, Michel Duran
Kamera: André Germain, Robert Lefebvre
Musik: Paul Misraki
Schnitt: René Le Hénaff

Mit: Danielle Darrieux (Arlette), Claude Dauphin (Pierre de Rougemont), Saturnin Fabre (Aristide), André Luguet (Botschafter), Junie Astor (seine Frau), Jean Tissier (Roland Médeville), Julien Carette (Yves Calubert), Marcelle Monthil (Mme Aristide), Charles Dechamps (Baron Dvorak), Jean Hébey (Ponthus), Sylvain Itkine (der erste Dieb), Pierre Feuillère (der zweite Dieb)

97 Min., sw, 35 mm, F