Das ist genau die richtige Geschäftsidee in Krisenzeiten: Keine Route und als einziges Programm die Spontaneität. So schlägt ein älterer, vom Konkurs bedrohter Reiseunternehmer der übermächtigen Konkurrenz ein Schnippchen. Auf einem umgebauten Erntewagen, dessen luftige Ausstattung der Offenheit des Reiseziels Rechnung trägt, bricht die bunt gewürfelte Reisegruppe auf, auf dem Fahrrad und im Güterzug geht es weiter. Im Gepäck befindet sich allerdings auch der Staatsschatz des Grossherzogtums Stromboli, wo die Reisenden nebenbei noch eine Revolution anzetteln.
Eine typisch prévertsche Hommage an den Nonkonformismus – in diesem Fall gar eine zweifache, da Pierre Regie führte und Jacques die Dialoge schrieb.
«Die Komik von Voyage surprise beruht auf Fantasie, Freiheit und Poesie. Eine filmische Verfolgungsjagd, deren Tempo nie nachlässt, mit urkomischen Situationen und einem ungezügelten Einfallsreichtum, der den Versponnenheiten des Surrealismus in nichts nachsteht. Diese Überraschungsreise wird bestimmt von der Lebensfreude und dem Zufall; ihre Moral ist der Optimismus: eine Abrechnung mit Störenfrieden und Schlechtgelaunten, ein Triumph der Poeten.» (Raymond Lefèvre, Image et son)
Drehbuch: Jacques Prévert, Pierre Prévert, Claude Accursi, nach dem Roman «Paris-Paris» von Maurice Diamant-Berger, Jean Nohain
Kamera: Jean Bourgoin
Musik: Joseph Kosma
Schnitt: Jacques Desagneaux
Mit: Martine Carol (Isabelle Grosbois), Maurice Baquet (Teddy), Sinoël (Grossvater Piuff), Thérèse Dorny (Mlle Roberta), Annette Poivre (Marinette), Max Revol (Renardot), Jacques-Henry Duval (Grim), Lucien Raimbourg (Duroc), Jeanne Dussol (Mme Duroc), Etienne Decroux (Mikhael), Charles Lavaille (Insp. Vaudor), Claire Gérard (Mme Marguerite)
108 Min., sw, 35 mm, F/e