Kleine (offiziell verbotene) Privatgespräche zwischen einem Berliner Telefonisten und einer Pariser Berufskollegin sollen zu einem Rendezvous in Paris führen. Intrigen an beiden Enden des Drahtes bewirken, dass das fernmündlich geplante Stelldichein ganz anders verläuft als geplant.
Julien Duviviers dritter Tonfilm entstand zu einer Zeit, in der Filme noch zeitgleich in zwei oder drei verschiedenen Sprachen gedreht wurden. Ähnlich wie Niemandsland und Kameradschaft (beide 1931) gehört der Film zu jenen Produktionen, in denen es die Handlung erlaubte, dass jeder Schauspieler in seiner Muttersprache redete. Duvivier schöpft daraus zusätzliche Komik, indem er die Deutschen öfters französisch und die Französinnen deutsch radebrechen lässt.
Ein temporeiches Plädoyer für die Völkerverständigung (auch wenn die unterschiedlichen Sitten und Sprachen bis kurz vor Schluss eine Kaskade der Missverständnisse auslösen) und zugleich ein launiger Experimentalfilm. Duviviers Komödie ist bis zum Rand gefüllt mit visuellen und akustischen Gags und lässt die Kamera jene ungestüme Beweglichkeit zurückgewinnen, die sie im stummen Kino hatte. (mid)
Drehbuch: Julien Duvivier, nach dem Roman von Rolf E. Vanloo
Kamera: Heinrich Balasch, Max Brink, Reimar Kuntze
Musik: Armand Bernard, Karol Rathaus, Kurt Schröder
Mit: Josette Day (Lily), Germaine Aussey (Annette), Wolfgang Klein (Erich), Karel Stepanek (Max), Charles Redgie (Jacques Dumont), Hans Henninger (Karl), Georges Boulanger (Präsident), Gustav Püttjer (arabischer Musiker), Albert Broquin (Guide)
89 Min., sw, 35 mm, F/f + D