Am alten Hafen von Marseille führt der Patron César zusammen mit seinem Sohn Marius eine Bar, die von einem bunten Völkchen frequentiert wird. Zu den Stammgästen zählen die benachbarte Fischhändlerin und ihre 18-jährige Tochter Fanny, die ihre Liebe zu Marius immer weniger verhehlt und ihrerseits von einem wohlhabenden Witwer umworben wird. Doch Marius träumt mehr vom Meer und der Ferne als von Frauen, und sein notorisches Zaudern hält auch an, als Fanny seine Geliebte geworden ist.
Marius und Fanny, die ersten beiden Teile von Marcel Pagnols berühmter Marseille-Trilogie, basierten noch auf Theaterstücken und wurden von den Filmregisseuren Alexander Korda (Marius, 1931) und Yves Allégret (Fanny, 1933) unter Pagnols Aufsicht fürs Kino adaptiert. Den letzten Teil, César (1936), schrieb und inszenierte Pagnol gleich selbst für den Film. Keiner der Filme ist eine reine Komödie, doch umgibt eine Vielzahl humoristisch gezeichneter Figuren von bodenständiger Offenherzigkeit die teilweise tragisch grundierten Helden. Heimliches Zentrum von Marius ist bereits der Barbesitzer César, dem der grandiose Raimu eine unwiderstehlich knorrige Menschlichkeit verleiht. Die Szene, in der er seine Mitspieler beim Kartenspiel so beharrlich und plump betrügt, dass am Ende alle beleidigt sind, ist ein Kabinettstück feiner Karikierung. (afu)
«Das erste Meisterwerk des französischen Tonfilms.» (Jean Tulard, Guide des films)

Drehbuch: Marcel Pagnol, Ludwig Biro, Alfred Polgar, nach dem Theaterstück von Marcel Pagnol
Kamera: Theodore J. Pahle
Musik: Francis Gromon
Schnitt: Roger Mercanton

Mit: Raimu (César Olivier), Pierre Fresnay (Marius), Orane Demazis (Fanny), Fernand Charpin (Honoré Panisse), Alida Rouffe (Honorine Cabanis), Robert Vattier (Albert Brun), Paul Dullac (Félix Escartefigue), Alexandre Mihalesco (Piquoiseau), Edouard Delmont (Le Goelec), Milly Mathis (Tante Claudine Foulon), Quéret (Félicité)

128 Min., sw, 35 mm, F/d