Jean Epstein zählt neben Germaine Dulac zu den berühmtesten Regisseuren des «impressionistischen französischen Films», bekannt auch als «première avant-garde», und sein Film ist im selben Monat herausgekommen wie Madame Beudet. «Die ästhetische Theorie verbindet sich hier mit einem klassischen Thema des Naturalismus: dem Kampf eines schlechten Kerls und eines braven Arbeiters um eine Frau. Den Höhepunkt bildet ein Jahrmarkt.» (Georges Sadoul: Geschichte der Filmkunst, Wien 1957)
«Epstein konzentriert sich ganz auf die Entwicklung der filmischen Form, auf das Aufspüren der Sprache, die zwischen den Bildern steckt. (…) Die Schilderung des äusseren sozialen Elends im Marseiller Hafen und die des inneren seelischen Elends der beiden Liebenden vermischt sich hier zu einer Spur, deren präziser Verfolger die Kamera, der Film ist.» (Detlev F. Neufert, in: Cinéma muet, Teil 1, Filmforum Düsseldorf 1976)
Drehbuch: Marie Epstein, Jean Epstein
Kamera: Léon Donnot, Paul Guichard, Henri Stuckert
Mit: Léon Mathot (Jean), Gina Manès (Marie), Edmond Van Daële (Petit Paul), Claude Bénédict (M. Hochon), Madame Maufroy (Mme Hochon), Marie Epstein (Verkrüppelte)
85 Min., sw, Digital HD, Stummfilm, franz./engl. Zw'titel