Die Geschichte zweier junger Liebender, die, arbeits- und mittelos, nur durch einen Zufall vom gemeinsamen Freitod abgehalten werden. Sie finden eine gut gefüllte Brieftasche, werden das Geld in San Remo rasch wieder los, schliesslich kehren sie zurück und schaffen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt. Was, so auf einen kurzen Nenner gebracht, nach faschistischer Arbeitsmoral riechen könnte, gewinnt andere Qualitäten durch Camerinis «präzise und vorbildlich einfache Inszenierung» (Bernardini/Gili: Le cinéma italien 1905–1945, Paris 1986). «Man spürte einen neuen Ton, der sich durch eine charmante Zurückhaltung auszeichnete.» (Nino Frank: Cinema dell'arte, Paris 1951)
Rotaie wurde 1929 noch als Stummfilm gedreht, kam aber erst Anfang 1931 in einer nicht von Camerini stammenden Tonfassung heraus. Die originale Stummfilmversion wurde erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt. Und es bestätigte sich, was der junge Kritiker (und spätere Filmemacher) Raffaello Matarazzo schon bei der Premiere geschrieben hatte: «Rotaie ist das vollendetste Werk des Stummfilms, das je in Italien produziert wurde.»
Drehbuch: Corrado d'Errico
Kamera: Ubaldo Arata
Schnitt: Mario Camerini
Mit: Maurizio D'Ancora (Giorgio), Käthe von Nagy (das Mädchen), Daniele Crespi (Jacques Mercier), Giacomo Moschini (Freund von Jacques im Casino), Mario Camerini (Roulettespieler), Carola Lotti (blondes Mädchen)
74 Min., sw, DCP, Stummfilm, ital./dt. Zw'titel