Zwei Männer, Vater und Sohn, bilden die Besatzung eines Leuchtturms im Meer. Abgeschnitten, weit draussen vor der Küste, versehen sie ihren Dienst zum Schutz der Schiffe, da bricht beim Sohn als Folge eines Hundebisses die Tollwut aus.
«Ausgehend von einem Grand-Guignol-Melodram, das bereits durch Jacques Feyders Drehbuch entschlackt wurde, gelingt Grémillon eine zwingende dramatische Zuspitzung in der Konfrontation des menschlichen Konflikts mit der Poesie der Naturgewalten.» (Claude Beylie, in: Dictionnaire des films Larousse, Paris 1990) Grémillons legendärer Spielfilm-Zweitling galt lange als verschollen, bis eine Kopie in Japan auftauchte.
«In der Tradition des filmischen Impressionismus eines Louis Delluc und einer Germaine Dulac versteht es Grémillon, durch das Bild zuvorderst eine Atmosphäre zu schaffen, der gegenüber die Handlung eher zurücktritt. Schon in Maldone, dem Spielfilmdebüt des 26-Jährigen, sind die Landschaften prägend und ausdrucksstark: Die Spannung zwischen der Weite der Täler und der Enge der Berge ist für die Handlung ebenso repräsentativ wie in Gardiens de phare jene zwischen dem Dekor des schützenden und doch fast klaustrophobisch anmutenden Inneren eines Leuchtturms und der freien, aber auch gefährlichen Weite des ihn umgebenden Meeres.» (Martin Girod, Filmbulletin, 6/2012)
Drehbuch: Jacques Feyder
Kamera: Georges Périnal
Schnitt: Jean Grémillon
Mit: Paul Fromet (Père Bréhan), Geymond Vital (Yvon Bréhan), Genica Athanasiou (Marie), Gabrielle Fontan (Maries Mutter)
72 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, franz. Zw'titel