«Der Schluss- und in gewisser Hinsicht auch Höhepunkt der Serie meisterhafter Noir-Krimis von Otto Preminger: ein Feuerwerk seelischer Abgründe, dargeboten mit unverwechselbarer Kühle und Klarsicht vor dem Hintergrund eines Femme-fatale-Potboiler-Plots. Robert Mitchum gibt einen Rettungsfahrer, der von der engelsgleichen Präsenz einer reichen Tochter so angetan ist, dass er sich als Chauffeur der Familie verdingt. Mit poetischem Gleichmut folgt er den Eskapaden des Mädchens, das zwischen verrückter Vaterliebe und mörderischem (Stief-)Mutterhass ihr Spiel treibt. Den Wahnsinn schildert Preminger mit ebensolcher Selbstverständlichkeit wie das Melodram und akzentuiert dabei jederzeit das Zwei-, Mehr-, Vieldeutige. Angel Face ist ein konsequent stilisierter Film, dessen Einheit von Harry Stradlings flüssigen Kamerabewegungen gewahrt wird.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum Wien, Dez. 2011)
Drehbuch: Frank Nugent, Oscar Millard, Ben Hecht, nach der Kurzgeschichte von Chester Erskine
Kamera: Harry Stradling
Musik: Dimitri Tiomkin
Schnitt: Frederic Knudtson
Mit: Robert Mitchum (Frank Jessup), Jean Simmons (Diane Tremayne), Mona Freeman (Mary Wilton), Herbert Marshall (Mr. Charles Tremayne), Leon Ames (Fred Barrett), Barbara O'Neil (Mrs. Catherine Tremayne), Kenneth Tobey (Bill Crompton), Raymond Greenleaf (Arthur Vance), Griff Barnett (Richter), Robert Gist (Miller), Morgan Farley (Geschworener), Jim Backus (Staatsanwalt Judson)
91 Min., sw, 35 mm, E/f