Nach Exodus, Advise and Consent und The Cardinal legte Otto Preminger noch einmal ein episches Fresko vor, diesmal über die Offizierskaste der amerikanischen Marine vor dem Hintergrund von Pearl Harbor. Über gut zweieinhalb Stunden entwickelt es die Kriegs- und Liebesgeschichten der Militärs und einiger Frauen während des Abwehrkampfs gegen die Japaner im Pazifik. Im Zentrum steht ein seelisch wie körperlich quasi unzerstörbarer John Wayne als Kapitän, und mögen seine Offiziere, allen voran Kirk Douglas als verzweifelnder Zyniker, bisweilen ins moralische Zwielicht geraten, so bleibt das Heldenpathos in dieser Hommage an den letzten «guten» Krieg der Amerikaner doch weitgehend intakt. Dies alles kam bei der Kritik 1965, just am Anfang des Vietnamkriegs, denkbar schlecht an, und der Film wurde vielfach als langfädige Anhäufung martialischer Klischees niedergemacht. Im damaligen Kritikersperrfeuer ging unter, dass die Schlachtszenen keine zwanzig Minuten der Handlung einnehmen und dass das figurenreiche Gesellschaftspanorama so geschickt gebaut wie hochkarätig besetzt ist. Ein konventioneller, altmodischer, doch kein schlechter Film. (afu)
Drehbuch: Wendell Mayes, nach dem Roman von James Bassett
Kamera: Loyal Griggs
Musik: Jerry Goldsmith
Schnitt: Hugh S. Fowler, George Tomasini
Mit: John Wayne (Capt. Rockwell Torrey), Kirk Douglas (Cmdr. Paul Eddington), Patricia Neal (Lt. Maggie Haynes), Tom Tryon (Lt. William McConnel), Paula Prentiss (Bev McConnel), Brandon De Wilde (Fähnrich Jere Torrey), Jill Haworth (Fähnrich Annalee Dorne), Dana Andrews (Admiral Broderick), Stanley Holloway (Clayton Canfil), Burgess Meredith (Cmdr. Egan Powell), James Mitchum (Fähnrich Griggs), Henry Fonda (CINCPAC II)
165 Min., sw, 35 mm, E/d/f