Die junge, lebenslustige Cécile führt mit ihrem Vater Raymond in Paris ein unbeschwertes Leben. Den Sommer verbringen die beiden stets in einem Haus an der Côte d'Azur – ihre Vater-Tochter-Beziehung wird allerdings von der Modedesignerin Anne empfindlich gestört.
Mit amerikanischem Geld in Frankreich gedreht, unterscheidet sich Bonjour Tristesse radikal von den Filmen, die Mitte der fünfziger Jahre in den USA und in Europa entstanden und wurde schnell als Vorläufer eines anderen Kinos gesehen.
«Nur die Franzosen hielten Preminger die Treue, an der Spitze die Leute der Cahiers du Cinéma – Truffaut, Rivette, Rohmer haben glühende Elogen geschrieben. In seiner Verfilmung des Sagan-Romans ‹Bonjour Tristesse› sahen sie Mitte der Fünfziger ihre eigene Nouvelle Vague vorweggenommen, und die blutjunge Jean Seberg, die sich im leeren, luxuriösen Paradies der Côte d'Azur verlor, hat Godard für seinen À bout de souffle übernommen.» (Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 10.8.2012)
«Die Arbeit des Regisseurs besteht darin, hübsche Frauen hübsche Dinge machen zu lassen. (…) Immer, wenn Jean Seberg auf der Leinwand ist, das heisst, den ganzen Film über, hat man nur Blicke für sie, so graziös ist sie noch in der beiläufigsten Bewegung, so genau in jedem Blick. (…) So trägt Seberg – kurzes, aschblondes Haar auf dem Pharaonenkopf, die blauen Augen weit geöffnet, aufblitzend in jungenhaftem Schalk – auf ihren schmalen Schultern den ganzen Film, der im Übrigen ein einziges Liebesgedicht ist, von Otto Preminger ihr gewidmet.» (François Truffaut: Les films de ma vie, Flammarion 1975)
Drehbuch: Arthur Laurents, nach dem Roman von Françoise Sagan
Kamera: Georges Périnal
Musik: Georges Auric
Schnitt: Helga Cranston
Mit: Jean Seberg (Cécile), David Niven (Raymond, ihr Vater), Deborah Kerr (Anne Larsen), Mylène Demongeot (Elsa Mackenbourg), Geoffrey Horne (Philippe), Walter Chiari (Pablo), Martita Hunt (Philippes Mutter), Roland Culver (Henri Lombard), Elga Andersen (Denise), Jean Kent (Mrs. Hélène Lombard), Juliette Gréco (sie selbst), David Oxley (Jacques)
94 Min., Farbe + sw, DCP, E