Unterwegs nach San Francisco strandet der Drifter Eric Stanton abgebrannt in einer Kleinstadt und verliebt sich in die Kellnerin Stella. Um ihr ein sorgenfreies Leben bieten zu können, heiratet er die reiche June – doch am Morgen nach der Hochzeit ist Stella tot.
«Fallen Angel dreht sich um Erics Beziehungen zu den beiden Frauen. Wie später in Where the Sidewalk Ends, spielt Dana Andrews eine Figur, die alarmierend unzuverlässig ist, in dem aber die Frauen eine tieferliegende Integrität auszumachen scheinen. Wie dem auch sei – wenig ist so, wie es scheint. Stella erweist sich als prinzipientreuer und June als weniger verklemmt als erwartet; auch Eric ist nicht ganz so schlimm, sein Zynismus wird letztendlich ins Romantische umgeformt.» (BFI-Online-Filmstore)
«Dana Andrews in Fallen Angels und in Where the Sidewalk Ends, Robert Mitchum in Angel Face – diese schwachen, melancholischen Männer erscheinen im Rückblick wie ein Anschlag auf den Mythos des ewigen Siegers aus Hollywood. Nutzlose, verlorene Helden sind sie – gescheiterte, lebende Tote. (…) Preminger geht es um die Essenz hinter der Geschichte, um die verborgenen Sehnsüchte der Frauen und die heimlichen Wünsche der Männer. Deshalb stellt er einige auch so oft in dunkle Ecken, wo sie neugierig ins Helle blicken, um zu erfahren, was vor ihnen verborgen wird. Dabei spielt im Hellen nur das Offensichtliche; das, was zu entdecken wäre, bleibt im Dunklen.» (Norbert Grob, in: Otto Preminger, Jovis 1999)
Drehbuch: Harry Kleiner, nach dem Roman von Marty Holland
Kamera: Joseph LaShelle
Musik: David Raksin
Schnitt: Harry Reynolds
Mit: Alice Faye (June Mills), Dana Andrews (Eric Stanton), Linda Darnell (Stella), Charles Bickford (Mark Judd), Anne Revere (Clara Mills), Bruce Cabot (Dave Atkins), John Carradine (Prof. Madley), Percy Kilbride (Pop), Olin Howlin (Joe Ellis), Hal Taliaferro (Johnson), Mira McKinney (Mrs. Judd)
98 Min., sw, 35 mm, E/f