«Bei seinem ersten Film als sein eigener, unabhängiger Produzent adaptierte Preminger seine erfolgreichste Bühneninszenierung, eine leichte romantische Komödie, die auf mehr als 900 Aufführungen kam. Lanciert ohne Production-Code-Freigabe und von der katholischen ‹Legion of Decency› wegen Tabuwörtern wie ‹Jungfrau›, ‹verführen› und ‹schwanger› angeprangert, gilt der Film heute vor allem als Kuriosum, doch trotz seiner ältlichen Theatralik ist er persönlicher und schillernder, als es zunächst den Anschein macht. Als Architekt auf dem Aufriss liest William Holden auf dem Empire State Building eine ‹professionelle Jungfrau› auf und bringt sie in seine Wohnung, wo seine benachbarte Exfreundin und ihr Playboy-Vater dieses potenzielle Paar in eine Reihe von Intrigen verstricken. Eine gewisse laszive Neugier prägt Premingers distanzierten und leichthändigen Kamerastil und lässt die junge Frau etwas korrupter, die beiden Männerfiguren hingegen etwas unschuldiger erscheinen, als es offensichtlich der Fall ist, und der bittere Nachgeschmack all des luftigen Geplänkels ist das, was den Film bis heute interessant macht. Preminger drehte übrigens parallel eine deutsche Version des Films (Die Jungfrau auf dem Dach), deren Stars Kurzauftritte in der letzten Szene der amerikanischen Version haben.» (Jonathan Rosenbaum, Chicago Reader)

Drehbuch: F. Hugh Herbert, nach seinem Theaterstück
Kamera: Ernest Laszlo
Musik: Herschel Burke Gilbert
Schnitt: Ronald Sinclair

Mit: Maggie McNamara (Patty O'Neill), William Holden (Don Gresham), David Niven (David Slater), Dawn Addams (Cynthia Slater), Tom Tully (Michael O'Neill), Fortunio Bonanova (TV-Ansager), Gregory Ratoff (Taxifahrer), Hardy Krüger, Johanna Matz (Touristen)

99 Min., sw, Digital SD, E/d