Paris in den 1960er Jahren: Eine junge Frau stürzt sich vom Balkon in den Tod. Nach dem Selbstmord dieser Frau schildert ihr Mann die Geschichte ihrer Beziehung.
«Une femme douce stellt einen Wendepunkt in Bressons Karriere dar, seine Bedeutung kann nicht genug betont werden; nicht nur war dies sein erster Film in Farbe, sondern er markiert – wie Kritiker (u. a. Jonathan Rosenbaum) bemerkten – einen Übergang von einer transzendentalen Weltsicht zu einer, die offensichtlicher materialistisch war.» (Toronto International Film Festival, 2012)
«Da in Bressons Filmen stets einfache Erklärungen (psychologische wie kausale) verweigert werden, ist der Versuch des namenlosen Mannes, die Tat seiner namenlosen Frau zu verstehen, zum Scheitern verurteilt. Eher zeichnet sich in Une femme douce ein kühles Porträt seiner Neurosen und Defekte ab. In einer quintessentiell Bresson'schen Ironie wird die Erzählung dieses Versagens mit einem mysteriösen, unvergesslichen Bild gerahmt: der Schal der Frau, wie er nach ihrem Todessturz in die Höhe schwebt.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum, März 2003)
Drehbuch: Robert Bresson, nach der Erzählung «Die Sanfte» von Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Kamera: Ghislain Cloquet
Musik: Jean Wiener
Schnitt: Raymond Lamy
Mit: Dominique Sanda (Sie), Guy Frangin (Luc, der Ehemann), Jeanne Lobre (Anna, das Dienstmädchen), Dorothée Blank (Krankenschwester), Claude Ollier (Arzt), Jacques Kébadian
88 Min., Farbe, 35 mm, F/e