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Au hasard Balthazar
Robert Bresson (Frankreich/Schweden 1966)

Ein junger Esel wird von den beiden Kindern Marie und Jacques auf den Namen Balthazar getauft. Später wird er verkauft und muss als stumme Kreatur jahrelang jede Qual erdulden. Nach Stationen als Lastesel, Zirkusattraktion und von einem Verbrecher geschlagenes Erbe wird er schliesslich von Schmugglern benutzt. Leid erfährt auch Marie, die sich von ihrem neuen Liebhaber Gérard misshandeln lässt.
Diese elliptische Geschichte über den Niedergang zweier Unschuldiger wird auf wunderbare Weise zu einer Abhandlung über das Menschsein und zu einer Allegorie über christliches Leiden und Transzendenz. «Jeder, der diesen Film sieht, wird absolut erstaunt sein, denn dieser Film ist wahrhaftig die Welt in anderthalb Stunden», meinte Jean-Luc Godard.
Kein Film habe ihm je Herz und Hirn so umgedreht wie dieser, meint Michael Haneke: «Der Film schlug in unserem Filmseminar ein wie ein aus fernen Welten abgestürztes Ufo und spaltete uns in fanatische Anhänger und wütende Gegner: provokant, fremd und überraschend, brach er mit allen Goldregeln des Mainstreamkinos diesseits und jenseits des grossen Ozeans ebenso wie mit jenen des sogenannten europäischen ‹Kunstfilms› und war doch in geradezu erschreckender Weise vollendet in seiner absoluten Identität von Inhalt und Form.» (Michael Haneke, zit. in: uibk.ac.at)

Drehbuch: Robert Bresson
Kamera: Ghislain Cloquet
Musik: Jean Wiener, Franz Schubert
Schnitt: Raymond Lamy

Mit: Anne Wiazemsky (Marie), Walter Green (Jacques), François Lafarge (Gérard), Philippe Asselin (Maries Vater, Lehrer), Nathalie Joyaut (Maries Mutter), Jean-Claude Guilbert (Arnold), Pierre Klossowski (Kaufmann), Jean-Joël Barbier (Priester), François Sullerot (Bäcker), Marie-Claire Fremont (Frau des Bäckers), Jean Rémignard (Notar), Jacques Sorbets (Polizeioffizier)

95 Min., sw, 35 mm, F/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
1.4.2013
20:45
Do.,
18.4.2013
15:00