Nicht die erfolgreiche Suche Parzivals nach dem Gral steht im Zentrum dieses Filmes, sondern die sinn- und erfolglose Suche Lancelots, der seinen Weg mit vielen Toten pflastert. Das Thema ist die Macht und die Zerstörung der Liebe durch sie. Die Ritter tragen ihre Rüstung als Zeichen ihrer gesellschaftlichen Stellung, damit verbarrikadieren sie ihre Körper und ihre Seelen.
«Bresson ist der Asket des Films. Der farbige Historienfilm Lancelot du Lac scheint nicht recht in sein Œuvre zu passen. Für seine Verhältnisse ist der Ritterfilm fast schon ein Action-Movie, für dessen Hauptrolle er vergeblich Burt Lancaster zu gewinnen suchte. Und doch sagt dieser ungewöhnliche Bresson-Film vielleicht am meisten über den Regisseur. Lancelots Suche nach dem Gral entspricht Bressons Suche nach der wahren Filmsprache. Und die Schlachten des Ritters gegen scheppernde Rüstungen trug auch Bresson zeitlebens aus: ein vergeblicher Kampf des Kinematografen gegen das Kino.» (Peter Zander, Berliner Zeitung, 25.9.1997)
«Bressons Filmaufnahmen waren schon immer ‹nackt› – er betätigt sein kleines Bild- und Toninventar mit meisterlicher Leichtigkeit. (...) Dieser Film ist überwältigend schön, faszinierend, strapaziös, erbaulich, verblüffend – all das, was man von einem Meisterwerk erwarten kann.» (Geoff Brown, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Robert Bresson
Kamera: Pasqualino De Santis
Musik: Philippe Sarde
Schnitt: Germaine Lamy
Mit: Luc Simon (Lancelot du Lac), Laura Duke Condominas (Königin), Humbert Balsan (Gauvain), Vladimir Antolek-Oresek (König Artus), Patrick Bernard (Mordred), Arthur De Montalembert (Lionel)
85 Min., Farbe, 35 mm, F/e