Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
Shadow of a Doubt
Alfred Hitchcock (USA 1943)

Der Witwenmörder Charlie flüchtet in der Maske des liebenswürdigen Onkels zu seiner Verwandtschaft in eine idyllische Kleinstadt. Als seine Nichte, ebenfalls Charlie genannt, hinter das dunkle Geheimnis ihres Lieblingsonkels kommt, trachtet er auch ihr nach dem Leben.
Shadow of a Doubt, Hitchcocks persönlichstes Werk, soll sein Lieblingsfilm gewesen sein, was er mit dem sadistischen Vergnügen erklärte, Schrecken in eine allzu heile Kleinstadt zu bringen.
«Das Städtchen und die Familie spielen eine wichtige Rolle in diesem Kleinstadtkrimi, vielleicht zeigen sie auch Hitchcocks eigene Gefühlswelt. Er drehte den Film 1941 und 1942, zu einer Zeit, als es ihm wegen Kriegsrestriktionen unmöglich war, in London seine im Sterben liegende Mutter zu besuchen. Später schrieb er der Freundlichkeit der Bewohner der Stadt zu, dass ihm diese als angenehmster aller Drehorte in Erinnerung blieb. (...) Kein anderer Regisseur war von Treppen so angetan wie Hitchcock. Treppenhäuser schaffen eine Hierarchie von Stärke und Schwäche. Eine Figur am oberen Ende der Treppe kann sich, je nach Kameraeinstellung, drohend aufbauen oder hinunterfallen. In Shadow of a Doubt verlaufen die Bewegungen im Haus vom Gehweg auf die Veranda, durch die Tür und direkt die Treppen hinauf. Auf der Hinterseite befindet sich eine Aussentreppe – beide Treppen werden für Bedrohungs- und Fluchtsequenzen verwendet. Beachten Sie unbedingt die vielen Variationen der Kamerawinkel und des Lichts, die Hitchcock für seine Treppenszenen einsetzt.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 9.11.2011)
In seinem legendären Interview bemerkte Truffaut gegenüber Hitchcock: «Shadow of a Doubt ist (mit Psycho) einer der wenigen Ihrer Filme, in denen die Hauptfigur der Schurke ist und das Publikum zugleich mit ihm sympathisiert, vermutlich weil man nie sieht, wie er die Witwen umbringt.» Darauf Hitchcock: «Und dann ist er ein Mörder mit einem Ideal. Er gehört zu den Mördern, die sich berufen fühlen zu zerstören. Vielleicht verdienten die Witwen ihr Schicksal, aber es stand ihm nicht zu, es zu tun ... Der Film enthält ein moralisches Urteil.» (François Truffaut: Le cinéma selon Hitchcock, Seghers 1975)

Drehbuch: Thornton Wilder, Sally Benson, Alma Reville, nach dem Roman von Gordon McDonell
Kamera: Joseph A. Valentine
Musik: Dimitri Tiomkin
Schnitt: Milton Carruth

Mit: Joseph Cotten (Charlie Oakley, der Onkel), Teresa Wright (Charlotte «Charlie» Newton), Patricia Collinge (Emma Newton), Henry Travers (Joseph Newton), Macdonald Carey (Det. Jack Graham), Hume Cronyn (Herbie Hawkins), Wallace Ford (Det. Fred Saunders), Edna May Wonacott (Ann Newton), Charles Bates (Roger Newton), Janet Shaw (Louise), Estelle Jewell (Catherine), Alfred Hitchcock (Kartenspieler im Zug, ungenannt)

108 Min., sw, 35 mm, E/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
1.4.2013
18:15
Mi.,
3.4.2013
20:45