Francisco, ein angesehener mexikanischer Grossbürger, verliebt sich in die junge Gloria, verfolgt sie und spannt sie ihrem Verlobten aus. Nach der Heirat steigert er sich in immer krassere Formen rasender Eifersucht, bis sie ihn verlässt – auch der Rückzug ins Kloster kann ihn nicht von seinen Wahnvorstellungen befreien.
Mit seinem Film El präsentiert Luis Buñuel einen gelungenen Psychothriller, der sogar Vorbildcharakter für Alfred Hitchcock hatte – speziell eine Kirchturmszene wirkt wie eine Vorausdeutung auf Hitchcocks Vertigo.
«Eine wirkliche Rarität, obwohl es heute (spätestens) leicht fällt, El als eins der (unverdientermassen weniger bekannten) Hauptwerke des spanischen Alt-Surrealisten zu erkennen: als einen Film mit ausgeprägten frühfeministischen Zügen.» (Pierre Lachat, Programm Filmpodium, Feb. 2000)
«Ein Film der Besessenheit, zum Äussersten treibend. Paranoia der Eifersucht: Buñuel zeigt in schwindelerregender Ambivalenz den Protagonisten zugleich als Opfer und Täter, allem zuvor als leidenden Heros einer unbändigen, monströsen Passion. Auch angesichts der wildesten Zuckungen der Leidenschaft aber bleibt Buñuels Blick herausfordernd kalt, so als betrachte er leidenschaftslos eine Anopheles-Mücke oder einen Skarabäus unter der Lupe. Das Resultat solcher Diskrepanz ist ein Film, der mit nicht mehr unterscheidbaren Zügen von dunkelstem Humor, Geheimnis und Verstörung ausgestattet ist. Einer von Buñuels (und Jacques Lacans) Lieblingsfilmen und eines seiner zahlreichen mexikanischen Meisterwerke.» (Harry Tomicek, Österreich. Filmmuseum, Feb. 2008)
Drehbuch: Luis Buñuel, Luis Alcoriza, nach dem Roman von Mercedes Pinto
Kamera: Gabriel Figueroa
Musik: Luis Hernández Bretón
Schnitt: Carlos Savage
Mit: Arturo de Córdova (Francisco Galván de Montemayor), Delia Garcés (Gloria Milalta), Aurora Walker (Esperanza Peralta, die Mutter), Luis Beristáin (Raúl Conde, Ingenieur), Carlos Martínez Baena (Velasco, Pater), Manuel Dondé (Pablo, Majordomus), Rafael Banquells (Ricardo Luján), Fernando Casanova (Beltrán, Notar), Antonio Bravo (Gast), León Barroso (Kellner), Carmen Dorronsoro de Roces (Pianistin)
91 Min., sw, 35 mm, Sp/f