Prince of the City ist die Verfilmung einer wahren Begebenheit: Detective Daniel Ciello (Treat Williams), Angehöriger einer auf Drogenhandel spezialisierten Einheit der New Yorker Polizei, wird zum Kronzeugen einer gross angelegten Ermittlung in den eigenen Reihen, die Sidney Lumet zu einem hochauflösenden Tableau rechtlicher und moralischer Verwerfungen ausrollt. Es geht, in Ciellos eigenen Worten, um nichts weniger als «the whole fucked up system». Erbarmungslos wie ein Uhrwerk schreitet das Verfahren voran, während Ciello zwischen den Fronten aufgerieben wird. Lumet ist weniger Routinier denn Meister der Routine. Seinen Filmen eignet eine dichte Textur orts- und zeitspezifischer Schauplätze, Physiognomien und Ausstattungsdetails. Paradoxerweise sieht man Prince of the City gerade deswegen seine Zeitgenossenschaft kaum an: Lumets zupackender Realismus lenkt die Aufmerksamkeit auf Vergangenheitsschichten, die in der Gegenwart weiterwirken. (N.P.)
Drehbuch: Jay Presson Allen, Sidney Lumet, nach einem Roman von Robert Daley
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Musik: Paul Chihara
Schnitt: John J. Fitzstephens
Mit: Treat Williams (Daniel Ciello), Jerry Orbach (Gus Levy), Richard Foronjy (Joe Marinaro), Don Billett (Bill Mayo), Kenny Marino (Dom Bando), Carmine Caridi (Gino Mascone), Tony Page (Raf Alvarez), Norman Parker (Rick Cappalino), Bob Balaban (Santimassino), Paul Roebling (Brooks Paige), James Tolkan (Dist. Att. Polito), Steve Inwood (Mario Vincente)
167 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f