William Friedkins perfektionistischer Falschgeld-Thriller taucht ein in die Ästhetik der Achtziger, um ihre Extreme zum Schillern zu bringen. Pathos und Banalität kommen sich im Zwielicht von To Live and Die in L.A. so nahe, dass man sie kaum auseinanderhalten kann. Um verbotene Kopiervorgänge geht es nicht nur in der Erzählung; der Film selbst lässt sich von Doppelungen und Spiegelfiguren irritieren, die vom infernalischen Falschgeldkünstler Eric Masters (Willem Dafoe) auszustrahlen scheinen und darin eine geheime Komplizenschaft von Bösewicht und Regisseur offenbaren. Masters’ Gegenspieler, der fanatische Secret-Service-Agent Richard Chance (William Petersen), mag alle Insignien eines Helden tragen. Doch seine Todesgetriebenheit macht ihn – spätestens am Steuer bei der unglaublich intensiven Autoverfolgungsjagd – zur dunkelsten Figur des Films. Masters vs. Chance: Meisterschaft und Zufallsprinzip liefern sich ein Spiegelgefecht auf Leben und Tod. (N.P.)
Drehbuch: William Friedkin, Gerald Petievich, nach dem Roman von Gerald Petievich
Kamera: Robby Müller
Musik: Wang Chung
Schnitt: Scott Smith
Mit: William Petersen (Richard Chance), Willem Dafoe (Eric Masters), John Pankow (John Vukovich), Debra Feuer (Bianca Torres), Darlanne Fluegel (Ruth Lanier), John Turturro (Carl Cody), Dean Stockwell (Bob Grimes), Steve James (Jeff Rice), Robert Downey Sr. (Thomas Bateman), Michael Greene (Jim Hart)
116 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f