Als Stadtneurotiker der Westküste ist Komödienautor und Selbstdarsteller Albert Brooks zwar entfernt mit Woody Allen verwandt. Doch seine prosaischen Echtzeitbeobachtungen aus dem Beziehungsleben eines larmoyanten Filmcutters ähneln nichts, was Hollywood Anfang der Achtziger sonst noch zu bieten hatte. In langen Einstellungen, jede für sich eine Tour de Force sozialer Dysfunktionalität, verdichtet sich Modern Romance zur hellsichtigen Pathologie des amerikanischen Alltagslebens. Brooks’ Humor sucht keinen Ausweg aus diesem Elend, sondern macht sich ihm gleich: Die Taktung der Witze gehorcht demselben Wiederholungszwang, an dem auch der Protagonist leidet. Wie nebenbei überführt Brooks die zeitgenössischen Leitmedien der Liebe – Rolodex, Telefon und Anrufbeantworter – derselben narzisstischen Schleifenbildung, für die heute Facebook & Co. verantwortlich gemacht werden: Ein überaus komischer Beitrag zur Geschichte der Social Media. (N.P.)
Drehbuch: Albert Brooks, Monica Johnson
Kamera: Eric Saarinen
Musik: Lance Rubin
Schnitt: David Finfer
Mit: Albert Brooks (Robert Cole), Kathryn Harrold (Mary Harvard), Bruno Kirby (Jay), James L. Brooks (David), George Kennedy (Zoron), Bob Einstein (Sportverkäufer)
93 Min., Farbe, 35 mm, E