Erst durch die Pflegebedürftigkeit ihrer Mutter begegnen sich Emilie und ihr Bruder Antoine wieder. Das Zusammentreffen der entfremdeten, früher gefühlsmässig stark verbundenen Geschwister und das langsame, von ihnen beiden verdrängte Sterben ihrer Mutter wirft die beiden aus der Bahn und konfrontiert sie mit der Gegenwart ihrer Vergangenheit.
«Wie Daniel Auteuil und Catherine Deneuve diese beiden Figuren, Antoine und Emilie, verkörpern, ist die eine Meisterleistung dieses Films. Weit muss man suchen, um eine vergleichbare Natürlichkeit und Intimität, Leichtigkeit und Intensität der Konfrontation zu finden. Gena Rowlands und John Cassavetes gingen in ihren gemeinsamen Filmen solche Risiken ein. Téchiné hat das Paar in den Zweierszenen jeweils gleichzeitig mit je einer Kamera gefilmt, damit die Auseinandersetzungen möglichst echt wirken. Feinste Nuancen sind nun sichtbar: Auf Auteuils Gesicht die Anflüge jener Panik, die Antoine immer wieder davonlaufen liess. In Deneuves Stimme mitunter eine Brüchigkeit, die das Leiden hinter Emilies beherrschtem Gesicht erahnen lässt.» (Andreas Furler, Tages-Anzeiger, 1993)
Drehbuch: Pascal Bonitzer, André Téchiné
Kamera: Thierry Arbogast
Musik: Philippe Sarde
Schnitt: Martine Giordano
Mit: Daniel Auteuil (Antoine), Catherine Deneuve (Emilie), Marthe Villalonga (Berthe), Jean-Pierre Bouvier (Bruno), Chiara Mastroianni (Anne), Carmen Chaplin (Khadija), Anthony Prada (Lucien), Bruno Todeschini (Mann im Spital), Roschdy Zem (Medhi), Ingrid Caven (Frau in Bar)
127 Min., Farbe, 35 mm, F/d