Die Konfrontation mit dem Leid seiner Schwiegertochter Chloé, die von ihrem Mann verlassen wurde, bringt Pierre dazu, seinen eigenen verschütteten Kummer über eine verlorene Liebe zu offenbaren. «Er erzählt ihr, während sie spätabends, in einen dicken Pullover gewickelt, auf dem Sofa liegt und Desinteresse signalisiert, eine Geschichte. Eine Liebesgeschichte, die seine eigene ist, die ihn in die völlige Verzweiflung, in bitterste Reue, in ein seelisches Ödland geführt hat, in dem er nun seit Jahren haust. Und so handelt der Film (…) alsbald nicht mehr von Chloé, sondern von Pierre und Mathilde, seiner Geliebten, am Rand auch von Suzanne, seiner Frau, die ihn liebt, sich um die Ehe sorgt und nicht weiss, was sie tun soll.» (Christoph Egger, NZZ, 27.8.2009)
«Ausschliesslich Auteuils konstant zuverlässiger Schauspielkunst ist es zu verdanken, dass die Rekapitulation eines emotionalen, im Desaster endenden Wechselbads dennoch glaubwürdig ausfällt. Wie er die Nuancen der Euphorie oder die Entgleisungen des Schmerzes auf seinem Gesicht toben lässt, ist ein Ereignis, das die Zumutungen des belanglosen, in jedem zweiten Pilcher-Drama verhandelten Rests vergessen lässt.» (Alexandra Wach, film-dienst 16/2009)
Trailer
Drehbuch: Zabou Breitman, Agnès de Sacy, nach dem Roman von Anna Gavalda
Kamera: Michel Amathieu
Musik: Krishna Levy
Schnitt: Françoise Bernard
Mit: Daniel Auteuil (Pierre), Marie-Josée Croze (Mathilde), Florence Loiret-Caille (Chloé), Christiane Millet (Suzanne Houdard), Geneviève Mnich (Geneviève, die Sekretärin), Winston Ong (Monsieur Xing), Olivia Ross (Christine), Antonin Chalon (Adrien), Ysée Dumay Duteil (Lucie), Clémentine Houée (Marion), Ludovic Pinette (Jacques)
112 Min., Farbe, 35 mm, F/d