Die Geschichte eines Broadway-Stars, der sich nach Hunderten von Aufführungen so in die Rolle des Othello hineinsteigert, dass er dessen Eifersucht auf seine Bühnenpartnerin und Exfrau überträgt, diese als Desdemona eines Abends um ein Haar wirklich erwürgt und schliesslich im Wahn eine Zufallsbekanntschaft umbringt. Die Eifersucht von Shakespeares Figur wird parallelisiert durch eine nicht minder extreme Psychopathologie, die aus dem permanenten Sich-verstellen- bzw. In-fremde-Identitäten-schlüpfen-Müssens resultiert.
«Dies war mein erster Film mit den Kanins, der Anfang einer äusserst fruchtbaren Zusammenarbeit. (…) Interessant war der authentische Hintergrund der New Yorker Theaterwelt. Und ich glaube, Ronald Colmans Leistung sollte alle Diskussionen darüber beenden, dass es keine Männer in meinen Filmen gäbe.» (George Cukor, in: Carlos Clarens: Cukor, Secker & Warburg 1976)
Um «Bühne» und «Leben» deutlich voneinander abzusetzen, wählt Cukor klar unterschiedliche Bildmittel (kontrastreiches Helldunkel für die Bühne, grau in grau für den Alltag). Entsprechend lässt er, in deutlichem Kontrast zum naturalistischen Darstellungsstil der «realen Welt», auf der Bühne in gestenreicher traditioneller Theaterspielweise agieren. So wird in den Alltagsszenen schon am umkippenden Spiel der Hauptfigur deutlich, dass sie in die Bühnenrolle fällt. (meg)
Drehbuch: Ruth Gordon, Garson Kanin, frei nach dem Theaterstück «Othello» von William Shakespeare
Kamera: Milton Krasner
Musik: Miklós Rózsa
Schnitt: Robert Parrish
Mit: Ronald Colman (Anthony John), Signe Hasso (Brita), Edmond OʼBrien (Bill Friend), Shelley Winters (Pat Kroll), Ray Collins (Victor Donlan), Phillip Loeb (Max Lasker), Millard Mitchell (Al Cooley), Joe Sawyer (Ray Bonner), Charles LaTorre (Stellini), Whit Bissell (Dr. Stauffer), John Drew Colt (Manager), Elizabeth Dunne (Gladys)
104 Min., sw, Digital HD, E