Nach zwei Jahren in der kalifornischen Filmstadt hatte Cukor schon eine gesunde Dosis Insiderkenntnis und noch genügend Distanz zu Hollywood. So wirft er einerseits einen enthüllenden Blick auf das von den Fan-Magazinen verbreitete Image der Stars, auf den durch sie geschürten Nachahmungsdrang und Traum von der eigenen Filmkarriere, schildert aber auch die Kehrseite der Leute im Filmbusiness, die ihr Leben – nicht zuletzt wegen der sensationssüchtigen Fan-Magazine – nur zu oft als Albtraum empfinden. Cukor charakterisiert die weibliche, von der Kellnerin zum Star aufsteigende Heldin als unzimperliche, entschlossen-aktive Person, während der anfänglich charmant-angeheiterte, dann immer tiefer im Alkohol versinkende Regisseur, der ihre Karriere ermöglicht, eher als weicher und passiver Charakter gezeichnet ist. Heute kommt einem manches bekannt vor, weil Produzent Selznick die Story 1937 zur ersten Version von A Star Is Born weiterentwickelte und weil George Cukor selbst 1954 das berühmte Remake als Musical drehte. Die Geschichte mag von Version zu Version an Raffinement gewonnen haben, doch die erste Fassung hat eine unvergleichliche Frische. (meg)
Drehbuch: Jane Murfin, nach einer Kurzgeschichte von Adela Rogers St. Johns
Kamera: Charles Rosher
Musik: Max Steiner
Schnitt: Del Andrews, Jack Kitchin
Mit: Constance Bennett (Mary Evans), Lowell Sherman (Max Carey), Neil Hamilton (Lonny Borden), Gregory Ratoff (Julius Saxe), Brooks Benedict (Muto), Louise Beavers (Dienstmädchen)
88 Min., sw, Digital SD, E/f