Cathys und Regs jugendlicher Optimismus nach Hochzeit, erstem Kind und Umzug in ein modernes Daheim wird durch Regs Arbeitsunfall getrübt, auf den Arbeitslosigkeit und eine Kaskade von weiteren Schicksalsschlägen folgen. Der unaufhaltbare Sog nach unten droht die Familie auseinanderzureissen.
«Loach arbeitete in der Realisierung dieser düsteren Geschichte – die in monatelanger Arbeit vorrecherchiert worden war – mit improvisierten Dialogen, Handkamera, Originalschauplätzen und Laien in den Nebenrollen – mit dem Effekt, dass das Spiel den Eindruck grosser Unmittelbarkeit und Authentizität machte. Der Film löste eine heftige öffentliche Diskussion über Armut in England aus, war sogar Anlass für eine Parlamentsdebatte. (…) Cathy Come Home ist nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich der erste Film, der das Loach-Programm in ganzer Fülle enthält: Mittel des filmischen Ausdrucks, die eher dem Dokumentar- als dem Spielfilm entstammen, (…) eine entschiedene Sympathie für die Helden und ein propagandistisch-aufklärerisches Anliegen, das den ganzen Film trägt und sich aller – melodramatischer, satirischer, sentimentaler usw. – Mittel bedient, um den Zuschauer zur Stellungnahme zu bewegen; und schliesslich ein entschieden moralisches Interesse für das englische Proletariat resp. Subproletariat.» (Hans J. Wulff, f.lm.de)
«Ken Loach wurde als Filmemacher buchstäblich über Nacht berühmt. Die starke Publikumswirkung seines Fernsehfilms Cathy Come Home ist als erstaunliches Ereignis in die Filmgeschichte eingegangen.» (Claudia Hoffmann, in: Werkschau Ken Loach, Kommunales Kino Villingen-Schwenningen)
Mit freundlicher Genehmigung der BBC.
Ken Loach über Cathy Come Home
Drehbuch: Jeremy Sandford
Kamera: Tony Imi
Schnitt: Roy Watts
Mit: Carol White (Cathy Ward), Ray Brooks (Reg Ward), Emmett Hennessy (Johnny), Adrienne Frame (Eileen), Wally Patch (Grossvater), Winifred Dennis (Mrs. Ward), Geoffrey Palmer (Makler), Gabrielle Hamilton (Fürsorgerin), Phyllis Hickson (Mrs. Alley)
77 Min., sw, Digital SD, E/e