«Es geht um private Söldner in Irak, um Sicherheitsfirmen, die für Regierungen den Krieg privatisiert haben. Konkret um zwei Jugendfreunde, die bei so einer Truppe gelandet sind. Der eine kommt zerfetzt im Sarg nach Hause, der andere, der schon früher ausgestiegen ist, glaubt nicht, dass sein Freund ‹normalen› Umständen zum Opfer gefallen ist.
Der Film, den Laverty und Loach offensichtlich inner kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben, ist brandaktuell, nachdem Anfang April der Skandal um die US-Helikopterbesatzung, die einen Reuters-Journalisten zusammen mit Dutzenden von Zivilisten niedergemäht hatten, via Video und Wikileaks an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Denn um ein solches Video dreht sich Route Irish, ein Handy-Video von einer Szene, in der die Söldner der privaten Firma ein Taxi mit zwei Kindern drin mit Kugeln durchsieben. Einer der Söldner (…) rekonstruiert nun die ganze Geschichte mit Hilfe der Freundin des Toten, via Skype mit Kollegen in Irak, einer Barfrau in Ibiza, via Telefon und Mobiltelefon.» (Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch, 20.5.2010)
«Loach filmt, was er schon immer gefilmt hat: Die Beziehungen der Klassen untereinander, die Emanzipation aus einem System, einer Kaste. Die Kraft von Route Irish kommt anderswo her, indem der filmische Raum de-territorialisiert wird. Liverpool wird zu Bagdad. (…) Krieg ist ein Job wie jeder andere, und man stirbt nur noch, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.» (Thomas Pietrois-Chabassier, Les Inrocks)
Trailer
Drehbuch: Paul Laverty
Kamera: Chris Menges
Schnitt: Jonathan Morris
Mit: Mark Womack (Fergus), Andrea Lowe (Rachel), John Bishop (Frankie), Geoff Bell (Walker), Jack Fortune (Haynes), Talib Rasool (Harim), Trevor Williams (Nelson), Stephen Lord (Steve), Russel Anderson (Tommy), Jamie Michie (Jamie), Najwa Nimri (Marisol)
109 Min., Farbe, Digital HD, E/e