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Iwan der Schreckliche (Teil 1)
(Iwan Grosny)
Sergei Michailowitsch Eisenstein (UdSSR 1944)

Der 17-jährige Grossfürst Iwan wird gewaltsam auf den Thron gesetzt und entwickelt sich bald zum autoritären Machthaber, der seine zahlreichen inneren Gegner brutal und erfolgreich bekämpft. Als erster russischer Herrscher bezeichnet er sich selbst als Zar und es scheint, als könne ihn nichts aufhalten. Doch die Ermordung seiner Frau lässt seinen Ehrgeiz abflauen.
«Ein später Triumph. Was sich in Alexander Newski zwitterhaft ankündigt, hat sich hier grossartig vollendet: die vollkommene Umwandlung der filmischen Ausdrucksweise. Macht, Terror und Einsamkeit des Zaren Iwan IV. Vom strahlenden jungen Mann der Thronbesteigung zum diabolisch lauernden Greis: Iwan, Zar aller Russen, Reichsgründer Russlands, der die gewonnene, vermehrte Macht seiner selbst und des Landes mit dem Preis despotischen Alleinseins bezahlen muss. Ein Tyrann von Shakespeare'scher Tragik, ausgeliefert ans Zentrums seines Reichs, das ein Gefängnis ist. (…) Chaplin nennt Iwan der Schreckliche schlicht den besten je gedrehten historischen Film. (…) Stalin war vom ersten Teil noch sehr begeistert, lehnte aber die zunehmend vielschichtige und zwiespältige Darstellung des Tyrannenherrschers im zweiten Teil (der darum erst 1958 in die Kinos kam) ab. Eisenstein selbst erlitt nach Beendigung der Montage einen Herzanfall, von dem er sich nie mehr erholte. Das Abschiedswerk bleibt – auch ohne dritten Teil – eine singuläre Errungenschaft. In seiner extremen, an Ikonen-Malerei und am Kabuki-Theater geschulten Stilisierung und der für Eisenstein gänzlich neuartigen Erzählweise ist der Film ein Vermächtnis dessen, was der Kino-Revolutionär Sergej M. Eisenstein noch zu leisten imstande gewesen wäre.» (Österreich. Filmmuseum Wien, 6/2006)

Drehbuch: Sergei Michailowitsch Eisenstein
Kamera: Eduard Tissé, Andrej Moskwin
Musik: Sergej Prokofjew
Schnitt: Sergei Michailowitsch Eisenstein, Esfir Tobak

Mit: Nikolai Tscherkassow (Zar Iwan IV.), Michail Sharow (Maljuta Skuratow), Serafima Birman (Jefrossina, Tante des Zaren), Andrej Abrikossow (Bojar Fjodor Kolitschow, später Metropolit Philipp), Ludmila Tselikowskaja (Zarin Anastasia Romanowna), Pawel Kadotschnikow (Fürst Wladimir, Jefrossinas Sohn), Michail Naswanow (Prinz Kurbski), Wsewolod Pudowkin (Nikola)

99 Min., sw, 35 mm, Russ/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
21.4.2014
18:15
Mi.,
23.4.2014
20:45