Die junge Gelsomina wird von ihrer Mutter an den Artisten Zampanò verkauft. Zwar tingelt sie gemeinsam mit dem Kraftprotz durchs Land, doch sie bleibt einsam. Dann trifft sie den Seiltänzer Il Matto: Bald kommt es zwischen ihm und Zampanò zu einem brutalen Streit ...
«Wer auch könnte Giulietta Masinas Gelsomina je vergessen? Diese struppigen, blonden Haare unter der verfilzten Melone. Diese grossen, offen staunenden Augen im runden Gesicht und den dicken Punkt mitten auf der Nase, der so rot leuchtete, auch wenn alles in Schwarzweiss war? (…) Gelsomina, dieses so sanfte wie störrische, so lebhafte wie launische Wesen, ist der melancholische Clown par excellence: der tölpelhafte August, stets ‹umso verlumpter, unbeholfener, staubbedeckter, je autoritärer das Gegenteil verlangt wird› (Fellini). Die Masina und ihre Gelsomina, das ist und bleibt eines der grossen Wunder der europäischen Kinematografie. Im Nachhinein wissen wir, wie schwer sich die italienischen Produzenten Carlo Ponti und Dino de Laurentiis damals taten, die Masina für diese Rolle zu akzeptieren. Als sie sich dann während der Dreharbeiten verletzte, wollte de Laurentiis dies sofort als Vorwand nutzen, um sie loszuwerden. Glücklicherweise hatten die amerikanischen Koproduzenten den besseren Riecher: Sie entdeckten sofort das Besondere ihrer Ausstrahlung.» (Norbert Grob, Die Zeit, 1.4.1994)
«Ein Film wie ein tiefer Traum, aus dem man erwachen will und dann auch wieder nicht. Er zieht einen auf den Meeresgrund und danach sieht das normale Leben für immer anders aus. Welch anderer Film schafft das?» (Doris Dörrie, ZEITmagazin, 7/2014)
«La strada ist ein absolut perfekter, unvergesslicher Film. (…) Fellinis Aufnahmen und seine Erzählkunst sind so ungezwungen wie elegant, als ob sie durch eine Kamera in seinem Kopf direkt auf die Leinwand projiziert würden.» (Jane Campion's Top Ten, criterion.com)
Trailer
Drehbuch: Tullio Pinelli, Federico Fellini
Kamera: Otello Martelli
Musik: Nino Rota
Schnitt: Leo Catozzo
Mit: Giulietta Masina (Gelsomina), Anthony Quinn (Zampanò), Richard Basehart (Il Matto), Aldo Silvani (Colombiani), Marcella Rovere (Witwe), Livia Venturini (Nonne)
102 Min., sw, 35 mm, I/d/f