Im ausgehenden 19. Jahrhundert beobachtet die Katze eines armen Lehrers das chaotische häusliche Treiben ihres Herrn und seiner Nachbarn, mit denen er gemeinsam die Nachmittage in trägen Debatten und Tratsch vergeudet.
Basierend auf dem satirischen Roman von Soseki Natsume aus den Jahren 1905/6, nimmt der Film die Veränderungen der japanischen Gesellschaft in der Meiji-Zeit aufs Korn. Den glücklosen Lehrer Kushami spielt Tatsuya Nakadai, der u. a. in den Kurosawa-Filmen Yojimbo, Sanjuro, Kagemusha und Ran brillierte; hier «parodiert er sich quasi selbst (…), mit der Katze als einziger Vertrauten. (…) Nakadais ständige Ungläubigkeit, mit der er seiner Umwelt begegnet, ist schlicht brillant. Ein Baseball kommt von der Schule über den Zaun geflogen. Nicht einfach ein einzelner verirrter Ball, sondern Ball um Ball. Nakadai gerät ausser sich – und wird schliesslich gedemütigt. Plötzlich verleiht der Schauspieler dem mürrischen Mann Pathos. Das Komödiantische ist noch immer da, aber es steckt jetzt ein Hauch Trauer drin.» (worldcinema.org)
«Sie sehen sorglos aus, reden Unsinn», sagt die Katze über ihre menschlichen Mitbewohner. «Aber wenn Du an ihre Herzen klopfst, tönen sie traurig.»
Drehbuch: Toshio Yasumi, nach dem Roman von Soseki Natsume
Kamera: Kozo Okazaki
Mit: Tasuya Nakadai (Kushami), Mariko Okada (Hanako), Juzo Itami (Meitei), Kuriko Namino (Mrs. Kaneda), Nobuto Okamoto (Kangetsu), Eiji Okada (Bunmei), Yoko Shimada (Yukie), Tonpei Hidari (Sampei Tatara), Shigeru Koyama (Tojuro Suzuki), Hiroko Shino (Tomiko), Saburo Shinoda (Tofu)
116 Min., Farbe, 35 mm, Jap/e