«Crumb ist eine brillante Chronik des Lebens und der verkorksten Zeiten eines höchst unerwarteten schlimmen Fingers, eines mageren, bebrillten, sexbesessenen Menschenhassers, der einer Gesellschaft, die ihn abgelehnt hat, keine Waffen entgegenzusetzen hat, bis auf eine: Der Nerd kann zeichnen. Regisseur Terry Zwigoff drehte sechs Jahre lang an diesem absolut überwältigenden Dokumentarfilm über Robert Crumb, den 51-jährigen Underground-Künstler, der seit den Sixties, als er in San Franciscos LSD-Szene lebte, mit Comics gegen die Scheinheiligkeit schiesst. Mit Hilfe von unverblümten Interviews mit Crumb, seinen Freunden, Geliebten, Ehefrauen, Kindern, Kollegen, Kritikern und der dysfunktionalen katholischen Familie, die ihn hervorgebracht hat, erschafft Zwigoff einen Film von rauem Humor und erschütterndem Ernst. Oft lacht man, um nicht weinen zu müssen.» (Peter Travers, Rolling Stone, 28.4.1995)
«Unvergesslich ist, wie Zwigoff uns mit Crumbs bizarrer, zutiefst unglücklicher Familie bekannt macht: Sein älterer Bruder Charles, ein sedierter, weltabgewandter Fünfziger, der nur selten badet, hat nie mit jemandem geschlafen und lebt immer noch zu Hause; Mutter Beatrice, eine durchgeknallte alte Schrapnelle, hat mit ihrer Amphetaminsucht die ganze Familie in den Wahnsinn getrieben; der jüngere Bruder Maxon, ein jämmerlicher Aussenseiter, wohnt in einem Hotel in San Franciscos Vergnügungsviertel Tenderloin, meditiert auf einem Nagelbrett und bettelt auf den Strassen.» (Edward Guthmann, San Francisco Chronicle, 26.5.1995)
Trailer
Drehbuch: Terry Zwigoff
Kamera: Maryse Alberti
Musik: David Boeddinghaus
Schnitt: Victor Livingston
Mit: Robert Crumb, Aline Kominsky, Charles Crumb, Maxon Crumb, Robert Hughes, Martin Muller
119 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f