Dokumentarfilmer Robert J. Flaherty und Friedrich Wilhelm Murnau, beide enttäuscht von den Arbeitsbedingungen in Hollywood, beschlossen 1929 gemeinsam einen Südsee-Film nach ihren Vorstellungen zu realisieren. Weil die kleine Produktionsfirma, die sie finanzieren wollte, bankrottging, zahlte Murnau den Film aus der eigenen Tasche. Ohne Dialog und mit polynesischen Laiendarstellern drehte er die tragische Liebesgeschichte um den jungen Fischer Matahi, der sich in die schöne Reri verguckt, die den Göttern geweiht und damit tabu ist. Eine «Apotheose des Fleisches» habe Murnau geschaffen, schrieb Lotte H. Eisner, eine Rückkehr in das Paradies einer unberührten Natur, das allerdings im Laufe der Handlung verloren geht: Murnaus märchenhaftes Paar wird zwischen den Geboten der Tradition und den Verführungen der westlichen Zivilisation zerrieben. (mb)
Drehbuch: Friedrich Wilhelm Murnau, Robert J. Flaherty
Kamera: Floyd Crosby, Robert J. Flaherty
Musik: Hugo Riesenfeld
Mit: Reri (=Anne Chevalier) (das Mädchen), Matahi (der Jüngling), Hitu (der alte Häuptling), Jean (der Polizist), Jules (der Kapitän), Kong Ah (der Chinese)
86 Min., sw, DCP, Stummfilm m. Musik, engl. + d. Zw'titel