Von seinem Vater zu einer primitiven Existenz als Hirtenjunge gezwungen, wächst der kleine Gavino im animistischen Hinterland Sardiniens als Analphabet auf, wie ein Tier unter Tieren. Erst als junger Erwachsener lernt Gavino die Aussenwelt kennen, begreift angesichts von Musik und Literatur seine eigene Unwissenheit und beschliesst diese – und seinen tyrannischen Vater – zu überwinden. Ursprünglich fürs Fernsehen gedreht, errang diese Adaptation von Gavino Leddas Autobiografie 1977 in Cannes die Palme d'or.
«Die Brüder Taviani haben gelernt, politisches und künstlerisches Engagement zu stilisierter Leidenschaft zu verschmelzen. Ihr Film Padre padrone hat die Schönheit von Zorn, der kanalisiert und diszipliniert worden ist, ohne seine Intensität einzubüssen.» (Pauline Kael, The New Yorker, 3.10.1977)
Drehbuch: Paolo und Vittorio Taviani, nach dem Roman von Gavino Ledda
Kamera: Mario Masini
Musik: Egisto Macchi
Schnitt: Roberto Perpignani
Mit: Omero Antonutti (Gavinos Vater), Saverio Marconi (Gavino), Marcella Michelangeli (Gavinos Mutter), Fabrizio Forte (Gavino als Kind), Marino Cenna (junger Hirte), Stanko Molnar (Sebastiano), Nanni Moretti (Cesare), Gavino Ledda
117 Min., Farbe, 35 mm, I/d