Noch «einen reinen Film ohne Zugeständnisse an den Kommerz» wollte Kaneto Shindo machen, als seine Produktionsgesellschaft zu scheitern drohte. Die nackte Insel wurde mit kleinstem Budget über mehrere Monate gedreht, ohne Dialog, in Schwarzweiss und überwiegend mit Laiendarstellern. Die minimalistische Geschichte über ein Bauernpaar, das mit seinen zwei kleinen Söhnen auf einer felsigen Insel mit primitivsten Mitteln Ackerbau zu betreiben versucht, wurde überraschend zum Erfolg, vermutlich auch, weil sie vieldeutig interpretierbar ist: Der politisch links stehende Shindo hat eine bildstarke Hommage an das harte, aber ehrliche Arbeiterleben geschaffen; man kann den Film aber auch als Parabel über die historische Entwicklung Japans im 20. Jahrhundert lesen. (mb)
Drehbuch: Kaneto Shindo
Kamera: Kiyomi Kuroda
Musik: Hikaru Hayashi
Schnitt: Toshio Enoki
Mit: Nobuko Otowa (Toyo, die Mutter), Taiji Tonoyama (Senta, der Vater), Shinji Tanaka (Taro, der ältere Sohn), Masanori Horimoto (Jiro, der jüngere Sohn)
94 Min., sw, Digital HD, ohne Dialog/d