Clelia, eine junge Frau, die nach Turin zurückkehrt, gerät in einen Kreis von Freunden, die ebenso zynisch wie egoistisch sind und zu denen sie bald auf Distanz geht. Doch der Umgang hat sie schon stärker geprägt, als ihr lieb ist.
«Die ausdrucksstarke eleganz von Antonionis Kamerabewegungen – wie er in einer Szene umhergleitet und dabei die menschlichen Figuren darin komponiert und neu komponiert, um psychologische Muster und uneingestandene erotische Verbindungen anzudeuten – vermag immer noch zu verblüffen. Und seine Faszination für Frauen ist mit einer Sympathie unterlegt, die als feministisch bezeichnet werden könnte. Die Hauptfiguren verfolgen ihre Wünsche und Ambitionen unter Einschränkungen, die ihnen von den Sitten und der rohen Unmöglichkeit der Männer aufgezwungen werden. Das will nicht heissen, dass die Frauen vollkommen wären oder sich selbst als Opfer ansehen. Im Gegenteil: Was Le amiche so erfrischend macht – so traurig und bisweilen so lustig –, ist der Umstand, dass seine Heldinnen Fehler machen und Schwächen haben, eitel und mächtig sind, jede auf ihre Weise. Sie machen einander oft unglücklich, doch ihre Gesellschaft ist stets ein Vergnügen.» (A. O. Scott, The New York Times, 17.6.2010)
Drehbuch: Michelangelo Antonioni, Suso Cecchi D'Amico, Alba De Cespedes, nach der Erzählung «Tra donne sole» von Cesare Pavese
Kamera: Gianni Di Venanzo
Musik: Giovanni Fusco
Schnitt: Eraldo Da Roma
Mit: Eleonora Rossi Drago (Clelia), Gabriele Ferzetti (Lorenzo), Franco Fabrizi (Cesare Pedoni, Architekt), Valentina Cortese (Nene), Yvonne Furneaux (Momina De Stefani), Madeleine Fischer (Rosetta Savoni), Anna Maria Pancani (Mariella), Luciano Volpato (Tony), Maria Gambarelli (Direktorin des Ateliers), Ettore Manni (Carlo, Assistent des Architekten)
105 Min., sw, Digital HD, I/e