Wie heutige Fernsehsender veranstaltete auch die Titanus Castings, um den nächsten weiblichen Star zu finden. Die Gewinnerinnen des Wettbewerbs «4 Schauspielerinnen – 1 Hoffnung» dürfen in einem Episodenfilm mit vier echten Stars mitwirken, die darin allerdings zeigen wollen, was für normale Frauen sie geblieben sind: Alida Valli hat den Promi-Rummel satt und verlässt einen Wohltätigkeitsball, um an die Verlobungsfeier ihrer Assistentin zu gehen. Ingrid Bergman hadert mit einer Nachbarin, deren Huhn ihr offenbar die Rosenbeete verwüstet. Isa Miranda, die ein kinderloses, egozentrisches Dasein fristet, kümmert sich um einen kleinen Jungen, der sich verletzt hat. Anna Magnani, die als streitsüchtig gilt, kabbelt sich mit einem Taxifahrer, der nicht glauben will, dass ihr Dackel als Schosshund gratis mitfahren darf.
Der Film als Ganzes ist ein vergnügliches Zeitdokument; in cineastischer Hinsicht überzeugen vor allem Roberto Rossellinis selbstironische Darstellung seiner Frau, Ingrid Bergman, und Luchino Viscontis witzige One-Woman-Show, die Anna Magnani wenn nicht auf den Leib, so doch aufs Image massgeschneidert ist. (mb)
Drehbuch: Cesare Zavattini, Suso Cecchi d'Amico, Luigi Chiarini
Kamera: Otello Martelli, Enzo Serafin, Domenico Scala
Musik: Alessandro Cicognini
Schnitt: Mario Serandrei, Adriana Novelli, Jolanda Benvenuti
Mit: Alida Valli (Alida), Ingrid Bergman (Ingrid), Isa Miranda (Isa), Anna Magnani (Anna), Anna Amendola (Anna), Emma Danieli (Emma)
101 Min., sw, 35 mm, I/e