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Domestic Violence
Frederick Wiseman (USA 2001)

«Mit Ausnahme der Anfangs- und Schlussszenen spielt sich Domestic Violence ganz in einem Frauenhaus ab. Die Handlung folgt dem dortigen Tagesablauf: vormittags Einzelgespräche, nachmittags Gruppensitzungen und am Abend die Sitzungen der Therapeuten, die die Opfer betreuen. Zwischen diesen Sequenzen zeigt Wiseman mal das scheinbare Fliessen der Stadt, mal die hermetischen Fassaden dieser Institution. Hinter diesen Mauern dreht sich das Sprechtheater um einen Feind, der zugleich abwesend und verinnerlicht ist: den Ehemann, den Partner, der mit seinem herrschsüchtigen und gewalttätigen Verhalten diese Frauen körperlich und seelisch gepeinigt hat. Während der Gruppentherapie fixiert die Kamera ebenso das Gesicht der Frau, der es gelingt, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, wie das der zuhörenden Teilnehmerinnen. Die Montage erkundet die Art und Weise, wie die Worte in dieser Gruppe zirkulieren, bis sie bei einer weiteren Teilnehmerin den Mut wecken, ihrem Zorn, ihrem Schmerz und ihren Ängsten Ausdruck zu verleihen. Diese Frauenstimmen legen brutal offen, wie viel Sadismus und verdrängtes Leid unsere sogenannt zivilisierten Gesellschaften verbergen.» (Katalog Visions du réel 2002)

Kamera: John Davey
Schnitt: Frederick Wiseman

196 Min., Farbe, 16 mm, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
2.4.2015
19:30
Mo.,
6.4.2015
19:00