«‹Sechs Stunden›, das mag auf den ersten Blick lange erscheinen für einen Kinofilm; für einen Versuch über die letzten Dinge und die schwersten Entscheidungen erscheint es jedoch bestenfalls angemessen. Wiseman, bescheiden: ‹Selbst bei dieser Dauer kann ich die Komplexität einiger Fragen über die Einstellung medizinischer Betreuung nur andeuten.› Ein Film über die Medical Intensive Care-Abteilung im Bostoner Beth Israel Hospital, und darüber, wie man dem Tod entgegentritt. Wiseman präsentiert anhand von vier Fällen die vielfältig verflochtenen Verhältnisse zwischen den Patienten, ihren Familien, den Ärzten, Krankenschwestern, Hospitalangestellten und religiösen Beratern. Sie alle müssen sich den ethischen, medizinischen, psychologischen, religiösen und rechtlichen Fragen stellen, die die Entscheidung betreffen, ob sterbende Patienten eine lebensverlängernde Behandlung erhalten sollen. Ein transzendenter Film.» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, 3/2005)
Kamera: John Davey
Schnitt: Frederick Wiseman
348 Min., sw, 16 mm, E/d