Rom 1944: Hunger und Angst beherrschen die Stadt. Razzien, Verhaftungen und Folter durch die SS sind an der Tagesordnung. Mit gnadenloser Härte verfolgen die Faschisten jeden kleinsten Widerstand gegen die Deutschen. Der Widerstandskämpfer Manfredi flüchtet vor einer deutschen Patrouille in die Wohnung von Francesco und dessen Verlobten Pina. Einen Tag später wird Francesco von der SS verhaftet – wahnsinnig vor Angst läuft Pina ihm hinterher.
Noch während der NS-Besatzung Italiens geplant und nach der Befreiung mit bescheidensten technischen und finanziellen Mitteln gedreht: Roma, città aperta ist «ein erschütterndes Drama über die tapferen Wenigen, die gegen die Besatzer kämpften. Obwohl mit mehr Melodramatik erzählt als die anderen Filme von Rossellinis Nachkriegstrilogie (Paisà und Germania, anno zero) und mit einigen bekannten Schauspielern besetzt – mit Aldo Fabrizi, der die Partisanen als Priester unterstützt, und Anna Magnani in der Rolle der Verlobten eines Widerstandkämpfers –, ist es ein schockierend authentisches Erlebnis. (...) Dieses elektrisierende Werk markiert einen Wendepunkt im italienischen Kino.» (criterion.com)
«‹Alle Wege führen nach Roma, città aperta›, sagte Jean-Luc Godard einmal – er meinte damit, dass man unweigerlich über diesen bahnbrechenden Film stolpert, wenn man über den modernen Film nachdenkt. Tatsächlich ist Roma, città aperta nicht bloss ein Meilenstein in der italienischen Filmgeschichte, sondern zusammen mit De Sicas Ladri di biciclette einer der einflussreichsten und symbolischsten Filme jener Zeit; ein Film über die Realität, dessen Spuren in jeder späteren Filmbewegung zu finden sind, ein einzigartiges Stück Kino. (...) Roma, città aperta läutete den Beginn des Neorealismus ein – eine Öffnung hin zur Realität, hin zu menschlichen Problemen, wie es Rossellini mit Paisà und Germania, anno zero weiterführte; und er bedeutete den Beginn einer grossen Karriere für Anna Magnani, die damit zur Ikone des neuen Italiens wurde: ein echtes Gesicht, eine echte Frau, einen neue Art Schauspielerin, die danach mit Visconti, Renoir, Cukor, Monicelli, Lumet, Pasolini, Fellini zusammenarbeiten sollte – immer im Namen der Realität, immer mit einer Leidenschaft für das wahrhaftige Kino.» (Irene Bignardi, criterion.com, 26.1.2010)
Trailer
Drehbuch: Sergio Amidei, Federico Fellini, nach einem Stoff von Sergio Amidei
Kamera: Ubaldo Arata
Musik: Renzo Rossellini
Schnitt: Eraldo Da Roma
Mit: Anna Magnani (Pina), Aldo Fabrizi (Don Pietro Pellegrini), Marcello Pagliero (Giorgio Manfredi alias Luigi Ferraris), Maria Michi (Marina Mari), Francesco Grandjacquet (Drucker Francesco), Harry Feist (Major Bergmann), Vito Annichiarico (Marcello), Giovanna Galletti (Ingrid)
103 Min., sw, DCP, I/d