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The War Game
Peter Watkins (GB 1966)

Das Markenzeichen des britischen Regisseurs Peter Watkins sind Reportagen über fiktive oder nachgestellte historische Ereignisse. Unter diesen sogenannten Pseudodokumentarfilmen ist The War Game der wohl legendärste, da er die Auswirkungen eines Atombombenangriffs auf englische Städte so suggestiv schildert, dass sich die BBC als Produzentin weigerte, den (oscarprämierten) Film auszustrahlen. Allzu beunruhigend erschien dem Sender mitten im Kalten Krieg Watkins These, wonach sämtliche Notfalldispositive im Falle eines nuklearen Holocaust jämmerlich versagen würden. (afu)
«The War Game ist bis an die Grenze des Erträglichen wahr und direkt. (…) Dies ist unsere Realität, von der wir nur noch durch eine Schonfrist getrennt sind. Mit Kubricks Dr. Strangelove auf der einen und The War Game auf der anderen Seite war das Terrain für die Behandlung des Themas abgesteckt und zugleich ausgeschöpft. In den folgenden Jahren sollte es keine nennenswerten ‹doomsday›-Filme mehr geben. (…) Diese Filme hatten ein Bewusstsein dafür vorbereitet, dass die atomare Katastrophe nichts anderes ist als die logische Konsequenz von gesellschaftlichen Herrschaftssystemen, die auf ein ‹Überschnappen› geradezu angelegt sind.» (Georg Seesslen, Kino des Utopischen, rororo 1980)
«Wenn unser Leben von einem System abhängt, das eine solche Überprüfung und Kritik nicht ertragen kann, dann helfe Gott uns allen.» (Peter Watkins zu den offiziellen Reaktionen auf seinen Film)

Drehbuch: Peter Watkins
Kamera: Peter Bartlett
Schnitt: Michael Bradsell

Mit: Michael Aspel (Kommentar), Dick Graham (Kommentar)

48 Min., sw, Digital SD, E/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
9.6.2010
18:15
Sa.,
12.6.2010
15:00