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Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?
Slatan Dudow (Deutschland 1932)

«Berlin 1931. Vater Bönike und sein Sohn sind wie hunderttausend andere auch arbeitslos. Als der Sohn sich das Leben nimmt und die Familie kurz darauf ihre Wohnung räumen muss, zieht sie in die Zeltkolonie ‹Kuhle Wampe› vor den Toren Berlins. Tochter Anni überwirft sich mit ihrem Freund Fritz, von dem sie schwanger ist, und zieht zu ihrer Freundin Gerda, die gerade ein grosses Arbeitersportfest organisiert. Bei der Veranstaltung finden Anni und Fritz wieder zueinander und auf der Heimfahrt kommt es zum berühmten Schlussdialog. ‹Wer soll denn die Welt verändern?›, fragt ein offensichtlich gut situierter Herr. Antwort Gerda: ‹Die, denen sie nicht gefällt.›» (filmportal.de)
«Das Drama der Familie Bönike, die während der Weltwirtschaftskrise ins Elend gerät, wird nicht ausgespielt. (…) [Der Film ist] nicht an emotionaler Erschütterung und an Katharsis, sondern an politisch-intellektueller Schlussfolgerung interessiert. (…) Indem die Zensoren Kuhle Wampe als eine ‹Mischung zwischen Spielfilm, Propagandafilm und Reportage› beschrieben, umrissen sie sein neuartiges Verhältnis von Abbildung und Abstraktion, von reflektierender Anschauung und anschaulicher Reflexion, wie es im Film noch nicht stattgefunden hatte. (…) Die Kraft des Argumentativen wurde sogleich von der Zensur bestätigt. Die Filmprüfstelle Berlin verbot den Film am 31. März 1932. (…) Das Verbot löste eine Welle des Protests bei den linken, liberalen Kritikern und auf speziellen Kundgebungen aus. [Nach Ausführung verschiedener Schnittauflagen] wird der Film am 21. April 1932 für die Öffentlichkeit freigegeben.» (Wolfgang Gersch, Filmpodium Zürich: Eine Geschichte des Films in 250 Filmen, 65/1989)

Drehbuch: Bertolt Brecht, Ernst Ottwald, Slatan Dudow
Kamera: Günther Krampf
Musik: Hanns Eisler, (Gesang: Helene Weigel, Ernst Busch)
Schnitt: Peter Meyrowitz

Mit: Hertha Thiele (Anni), Ernst Busch (Fritz), Martha Wolter (Gerda), Adolf Fischer (Kurt, Annis Bruder), Lili Schönborn-Anspach (Mutter Bönike), Max Sablotzki (Vater Bönike), Gerhard Bienert (Zeitungsleser), Alfred Schäfer (junger Arbeitsloser), Anna Müller-Lincke (Sängerin), Willi Schur (Otto, der Verlobungsgast)

75 Min., sw, 35 mm, D, 12 J

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
20.2.2012
18:15
Mi.,
22.2.2012
20:45
Sa.,
3.3.2012
15:00