«Alexander ist ein einst erfolgreicher Dichter kurz vor seiner letzten Reise ins Krankenhaus, das er wohl nicht mehr verlassen wird. Jung werden und noch einmal aufblühen lässt ihn die Begegnung mit einem albanischen Flüchtlingsjungen. (…) Alexander, der Dichter, dem die Wörter ausgegangen sind und dem der Junge neue ‹verkauft›, nimmt auch Abschied von seiner alten Mutter, seiner Tochter und, in einer hinreissenden Rückblende, von seiner geliebten jungen Frau Anna, die vor ihm gestorben ist.
Angelopoulos und seinem langjährigen Kameramann Giorgos Arvanitis gelingen Bilder von erschreckender Intensität: Menschen hängen wie Marionetten an dem elektrischen Grenzzaun in dem unwirtlichen, in Dunst getauchten Niemandsland. Ein apokalyptisches Szenario. Dennoch ist es nicht Angelopoulos' düsterster Film geworden, sondern vielmehr sein emotionalster.» (Viennale 1998)
«Die Ewigkeit und ein Tag berührt durch seine Verhaltenheit und den Verzicht auf auftrumpfende Demonstration. Erneut spielt sich die Handlung in den herben, verschlossenen Landschaften Nordgriechenlands ab, wo noch über den sonnigen Tagen – eine Rarität bei Angelopoulos und denn auch strikt für eine erinnerte Vergangenheit reserviert – eine Stimmung des melancholischen Abschiednehmens liegt.» (Christoph Egger, NZZ, 22.12.1998)
Drehbuch: Theo Angelopoulos, Tonino Guerra, Petros Markaris, Giorgio Silvagni
Kamera: Giorgios Arvanitis, Andreas Sinanos
Musik: Eleni Karaindrou
Schnitt: Yannis Tsitsopoulos
Mit: Bruno Ganz (Alexander), Isabelle Renauld (Anna), Achileas Skevis (das Kind), Despina Bebedelli (Alexanders Mutter), Iris Hatsiantoniou (Alexanders Tochter), Eleni Gerasimidou (Urania), Fabrizio Bentivoglio (der Dichter), Vassilis Seimenis (der Schwiegersohn), Alexandra Ladikou (Annas Mutter), Nikos Kolovos (der Arzt)
130 Min., Farbe, 35 mm, Gr/d/f, ab 12