In einer Reihe über europäische Kulturstädte realisierte Angelopoulos dieses ganz persönliche Porträt seiner Heimatstadt, das auch einen Schlüssel zum Verständnis zentraler Schaffensmotive liefert. In einer dichten Montage literarischer Texte und historisch oder biografisch bedeutungsvoller Orte beschwört er die Allgegenwart der Geschichte in dieser Stadt: vom Geburtshaus, unter dem ein antikes Kinderzimmer gefunden wurde, über Fassaden voller Einschusslöcher aus dem zweiten Weltkrieg bis zu Angelopoulos’ politischem Urtrauma, der Militärdiktatur der sechziger und siebziger Jahre, vor deren Schergen sich die jungen Demonstranten einmal in ein Museum flüchteten und hinter antiken Statuen versteckten. Strukturiert durch zwei reale und einen imaginären Besuch auf der Akropolis, erinnert der Film an die ewigen Verlierer des Lebens und der Geschichte aus 2500 Jahren, in deren Leiden die Melancholie von Angelopoulos’ Werk gründet. (afu)
Drehbuch: Theo Angolopoulos, nach den Gedichten von Giorgos Seferis, Tassou Livadit und den Gemälden von Yannis Tsarouchis
Kamera: Giorgos Arvanitis, Andreas Sinanos
Musik: Manos Hadjidakis, Loukianos Kilaidonis, Dionissi Savopoulos, Mikis Theodorakis
Schnitt: Giorgos Triantafillou
Mit: Petros Fissoun (Erzähler), Kostas Arzoglou (Erzähler), Kostas Meleounis, Giorgos Alexiou
43 Min., Farbe, Digital SD, Gr/d