In einem provenzalischen Schloss gibt Baron Hugues ein Verlobungsfest für seine Tochter und den Ritter Renaud. Unter den Gauklern, die herbeiströmen, befinden sich auch Gilles und Dominique, zwei Abgesandte des Teufels, die die beiden jungen Liebenden verwirren.
Nach der Okkupation Frankreichs durch Hitlers Truppen siedelten Marcel Carné und Jacques Prévert ihre Geschichten in vergangenen Zeiten an, um den Schikanen der Vichy-Regierung zu entgehen. Les visiteurs du soir, eine mittelalterliche Legende, wurde zum überragenden Erfolg. Dem geneigten Publikum war die Parabel auf den aktuellen Krieg klar: Baron Hugues repräsentierte den damaligen Präsidenten Frankreichs, Philippe Pétain, sein Schloss das Vichy-Regime, der Teufel die Deutschen und die beiden Liebenden, die am Ende zur Statue versteinern, während ihre Herzen weiterschlagen, verwiesen auf die Résistance.
«Wie ein revolutionäres Ereignis ist Les visiteurs du soir plötzlich während der düsteren Produktionszeit der frühen vierziger Jahre aufgetaucht. Sogleich haben wir begriffen, dass dieser Film einen Zeitpunkt kennzeichnet, den Anfang eines neuen Einflusses, den Ursprung eines Stils. Die Kamera weiss genau, wie man Bilder kreiert, die im perfekten Einklang sind mit der Handlung.» (André Bazin, Jeux et Poésie, 1943)
Drehbuch: Jacques Prévert, Pierre Laroche
Kamera: Roger Hubert, Joseph Kosma (ungenannt)
Musik: Maurice Thiriet, Chansons: Jacques Jansen
Schnitt: Henri Rust
Mit: Arletty (Dominique), Marie Déa (Anne), Fernand Ledoux (Baron Hugues), Alain Cuny (Gilles), Jules Berry (Teufel), Marcel Herrand (Baron Renaud), Roger Blin (Uhrmacher), Gabriel Gabrio (Henker), Jean D'Yd (Possenreisser), Alain Resnais, Simone Signoret (Komparsen, ungenannt)
120 Min., sw, 35 mm, F/d, 12 J