Die psychisch angeschlagene Bürgersfrau Peggy Gravel erträgt weder ihre Kinder noch ihren Gatten. Als dieser von Peggys übergewichtigem schwarzem Hausmädchen Grizelda bei einer Auseinandersetzung plattgemacht wird, müssen die beiden Frauen fliehen. In Mortville, einer bizarren Siedlung gesellschaftlicher Aussenseiter, werden sie von Mole McHenry und ihrer Freundin Muffy St. Jacques aufgenommen, sehen sich aber bald den Übergriffen der tyrannischen Queen Carlotta ausgesetzt.
«Desperate Living schwelgt in der Travestie körperlicher Exzesse und verwandelt gängige Märchenmotive in eine Persiflage über vorherrschende sexuelle Sitten. Die böse Königin ist eine allesfressende Barrakuda-Mutter mit einer Vorliebe für Ledermänner und frisst das subproletarische Volk ihres Reichs mit einer Gier, die nur von ihrem perversen Sadismus gezügelt wird. Ihre Tochter, die Prinzessin, ist gefangen in ihrem heterosexuellen Streben nach einer Romanze und wird schliesslich gerettet durch den rebellischen Aufstand lesbischer transsexueller Heldinnen, die die matriarchalische Diktatur stürzen. Der Film lotet zielstrebig die Grenze aus, an welcher Hedonismus in Abscheu kippt, feiert das Fleischliche und tritt ein für marginalisierte Formen von Sexualität sowie für die Lust als List, was weit weniger frauenfeindlich ist als der geschmäcklerische Ästhetizismus von Softpornos.» (Claire Pajaczkowska, timeout.com)
Drehbuch: John Waters
Kamera: Thomas Loizeaux, John Waters
Musik: Chris Lobingier, Allen Yarus
Schnitt: Charles Roggero
Mit: Liz Renay (Muffy St. Jacques), Mink Stole (Peggy Gravel), Susan Lowe (Mole McHenry), Edith Massey (Queen Carlotta), Mary Vivian Pearce (Princess Coo-Coo), Jean Hill (Grizelda Brown)
90 Min., Farbe, 35 mm, E