«‹Wer sich an die Sixties erinnern kann, war nicht dabei›, sagte Dennis Hopper. Ja, aber das waren die späten Sechzigerjahre. Alle erinnern sich an die frühen Sechzigerjahre, jene Zeit der Unschuld, als einer noch Chubby Checker heissen konnte und doch zum Star wurde. (...)
Hairspray spielt 1962 in Baltimore, wo eine Sendung namens ‹The Corny Collins Show› im Mittelpunkt der örtlichen Teenager-Träume steht. Die Kids in Cornys Show sind tolle Tänzer, über deren ungeformten Gesichtern sich groteske Haarmassen türmen.
Sie sind ‹beliebt›. Sie sitzen im ‹Rat›, einem quasidemokratischen Gremium von Teenagern, die Corny in Sachen Musik beraten und das Vorsprechen der Kids überwachen, die in der Sendung auftreten wollen.
Eine Jugendliche, die sich nach einem Auftritt in der Show sehnt, ist Tracy, dick, aber die bessere Tänzerin als die schlanke Amber. Tracy tanzt vor dem Fernseher und kennt alle richtigen Filme, und ihre Eltern dulden ihre Fantasien.
Die Filmhandlung dreht sich lose um Tracys Versuche, eine Talentshow zu gewinnen und einen Platz im ‹Rat›zu erobern und um die Versuche von Amber und ihren ehrgeizigen Eltern, dies zu verhindern.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 26.2.1988)
Hairspray, im Grunde ein nostalgisch angehauchtes Plädoyer für Gleichheit und Toleranz, wurde zu Waters’ grösstem Kassen- und Crossover-Erfolg. Dass 19 Jahre später ein Musical-Remake entstehen würde, in dem John Travolta in die Fussstapfen von Divine als Tracys Mutter Edna tritt, hätte sich Waters freilich in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt.
Drehbuch: John Waters
Kamera: David Insley
Musik: Kenny Vance
Schnitt: Janice Hampton, Charles Roggero
Mit: Sonny Bono (Franklin von Tussle), Ruth Brown (Motormouth Maybelle), Divine (Edna Turnblad/Arvin Hodgepile), Deborah Harry (Velma von Tussle), Ricki Lake (Tracy Turnblad), Jerry Stiller (Wilbur Turnblad), Colleen Fitzpatrick (Amber von Tussle)
92 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f